LONDON (Biermann) – Videokonsultationen haben in einer Analyse des Moorfields Eye Hospital in London (Großbritannien) während der COVID-19-Pandemie einen größeren Nutzen bei der Fernbehandlung von Augenerkrankungen gezeigt als erwartet. Den Verfassern einer aktuellen Arbeit zufolge unterstützen sie dabei, die Anzahl der Krankenhausbesucher erheblich zu verringern.
Die Studienautoren haben den Einsatz der Teleophthalmologie und deren Skalierung auf ein großes Patientenvolumen mithilfe der Video-Beratungsplattform „Attend Anywhere“ in der unfall- und notfallmedizinische Abteilung (A&E) des Moorfields Eye Hospital in einer vor Kurzem publizierten Arbeit beschrieben.
Im Rahmen der COVID-19-Pandemie und der Sicherstellung der Versorgung wurden für alle routine- und notfallmäßigen ophthalmologischen Leistungen Video-Konsultationen eingeführt. Nach dem Start des des neuen virtuellen A&E‑Dienstes wurden Patientenzufriedenheit, Wartezeit, Konsultationsdauer, Outcome und Management analysiert.
In den 12 Tagen nach dem Start gab es Kontakte zu 331 Patienten per Video-Konsultation. 78,6% der Patienten (n=260) mussten nicht zur A&E‑Überprüfung einbestellt werden. Das Management bestand in diesen Fällen aus einem ärztlichen Rat (n=126), einem Fern-Rezept (n=57), einer Überweisung zu einem Allgemeinarzt (n=27), einer direkten Überweisung an die Fachabteilung des Krankenhauses (n=26) oder der Umleitung des Patienten in eine andere ophthalmologische Abteilung bei ihm vor Ort (n=24).
Die durchschnittliche Patientenzufriedenheit lab bei 4,9 von 5,0 (n=62). Die durchschnittliche Konsultationsdauer betrug 12 min (Bereich 5–31 min) und die Wartezeit 6 min (Bereich 0–37 min).
(ac)