ROTTERDAM (Biermann) – Den Autoren einer aktuellen Arbeit zufolge beweist Adalimumab (ADA) bei Patienten mit nichtinfektiöser Uveitis (NIU) – auch nach längerer Nachbeobachtungszeit – seine Wirksamkeit bei einem zugleich günstigen Sicherheitsprofil. Obwohl Rezidive auftreten können, erreichen viele Patienten eine Inaktivität der Erkrankung oder eine Remission nach Absetzen der Therapie ohne Medikation anderer Immunsuppressiva.
Die Wissenschaftler überprüften im Zeitraum Mai 2004 bis September 2020 medizinische Aufzeichnungen zu 341 Patienten/633 Augen mit NIU unterschiedlicher Genese, bei denen in 2 Schwerpunktkrankenhäusern in Rotterdam (Niederlande) eine Therapie mit ADA begonnen wurde.
Die Arbeitsgruppe legte als primären Endpunkt die Wirksamkeit von ADA fest, den sie definierte als die Anzahl an Patienten mit inaktiver Erkrankung, mit einer Remission sowie mit einem rezidivfreien Überleben. Die sekundären Endpunkte umfassten die Gründe für einen Therapieabbruch.
Die mediane Therapiedauer lag bei 3,3 Jahren (Bereich 0,03–14,7 Jahre) und die Follow-up-Zeit bei 4,9 Jahren (0,11–14,7 Jahre).
Die Forscher ermittelten eine mediane rezidivfreie Überlebenszeit von 3,4 Jahren (0–13 Jahre). Bei 43 der 341 Patienten (13%) traten Nebenwirkungen auf, die am häufigsten (19%) in temporären Infektionen und Nierenfunktionsstörungen bestanden. Des Weiteren stellten die Uveitisexperten fest, dass 178 Patienten (86%) unter Fortführung der ADA-Therapie eine Inaktivität der Uveitis erreichten, während bei 51 Patienten (15%) eine Remission auch nach Absetzen von ADA anhielt.
Die Gründe für ein unerwünschtes Absetzen beinhalteten kein Ansprechen (10/341; 2,9%), ein Rezidiv (27/341; 7,9%) oder Gründe, die nichts mit der Wirksamkeit zu tun hatten (99/341; 29%; bspw. Schwangerschaft oder Tumorentwicklung).
Bei 115 Patienten wurden ADA-Antikörper bestimmt, von denen 40 Tests (35%) positiv ausfielen. Diese Antikörper waren assoziiert mit einem niedrigen ADA-Wert im Serum (p=0,001) sowie mit einer ADA-Monotherapie (p<0,01).
(tt)