MÜNSTER (Biermann) — Bei der Behandlung nicht infektiöser tiefer oder kleiner perforierender Hornhautulcera hat sich die Fixierung von mehrschichtig aufgenähten Amnionmembranen (AM) mit einer fortlaufenden Naht aus resorbierbarem Material als effizientes Mittel erwiesen. Das berichtet eine Arbeitsgruppe aus Münster.
Die Studienautoren analysierten retrospektiv die Daten von Patienten mit Hornhautulcera, die zwischen Februar 2016 und Juni 2018 auf diese Weise behandelt worden waren. Die analysierten Parameter waren Patientengeschlecht und ‑alter, Ätiologie des Hornhautulkus, Ulkusdurchmesser, Hornhautdicke (CST) vor und nach dem mikrochirurgischen Eingriff (gemessen mit optischer Kohärenztomographie), Anzahl der Inlays, wiederholte chirurgische Eingriffe, Nachbeobachtungsdauer in Monaten und Erfolgsrate (definiert als stabile Vorderkammer mit verbesserter CST, negativem Seidel-Test und Fehlen einer Notwendigkeit einer mikrochirurgischen Keratoplastik in den ersten 6 Monaten nach der Behandlung). Die Ergebnisse wurden unter Verwendung des Wilcoxon-Tests statistisch ausgewertet. Ein p‑Wert ≤0,05 wurde als statistisch signifikanter Unterschied angesehen.
Die CST stieg nach AM-Transplantation signifikant an: von 206,26±114,93 μm zu Studienbeginn auf 454,70±244,08 μm nach 1–3 Monaten (p<0,001). Bei 7 der 23 in die Analyse eingeschlossenen Patienten (30,4%) war eine wiederholte mehrschichtige Transplantation erforderlich, bei 6 war das behandelte Auge im 6. Monat stabil. Bei 2 der 23 Patienten wurde eine perforierende Keratoplastik erforderlich. Ein Patient forderte ebenfalls ein solches Verfahren, um seine Sehschärfe zu verbessern. Die Erfolgsquote betrug 91,3% (n=21).
(ac)