NORFOLK (Biermann) – Die gleichzeitige Anwendung von Verbandkontaktlinsen und Cenegermin-Augentropfen kann bei neurotropher Keratopathie eine Verbesserung von Epitheldefektgröße, Fluoreszein-Anfärbbarkeit und cornealen Symptomen ermöglichen.
Dies ergab eine retrospektive Analyse von Krankenakten von Augen mit der klinischen Diagnose einer neurotrophen Keratopathie, welche zwischen 2018 und 2020 in Norfolk behandelt wurden. Untersucht wurden demographische Faktoren, Abstammung, Visus, Vorbehandlung, Nachbehandlung und der Verlauf unter Behandlung.
Eingeschlossen wurden 18 Augen von 16 Patienten (davon 69% weiblich). Nach zusätzlicher Behandlung mit Cenegermin verringerten sich corneale Symptome signifikant von 7% auf 79% der Augen (P < 0,0001). Auch die Anzahl der betroffenen Hornhautquadranten verringerte sich signifikant (P = 0,0005). Sechs von zehn Augen (67%, P = 0,004) mit persistierendem Epitheldefekt wiesen am Ende der Behandlung eine komplette Erholung auf. Drei weitere Augen zeigten zumindest eine Verringerung der Defektgröße. Bei vier Augen konnte die Behandlung mit Verbandkontaktlinse im weiteren Verlauf zumindest vorübergehend beendet werden.
Man solle daher bei Augen mit Dekompensation der Hornhautoberfläche Cenegermin unter Umständen als additive Behandlung zusätzlich zu Verbandkontaktlinsen in Betracht ziehen, so die Autoren. (ak)