HOUSTON (Biermann) – In einer aktuellen Studie haben deren Autoren versucht, Parameter des vorderen Augenabschnittes zu finden, durch die eine Unterscheidung der 2 Mechanismen, die zu einem Winkelblock führen können, möglich ist.
Bei diesen Mechanismen handelt es sich zum einen um den Pupillarblock (PB) und zum anderen um die Plateau-Iris-Konfiguration (PIC). Die zuverlässigsten neuen Parameter in der Optischen Kohärenztomographie (OCT) des vorderen Augenabschnittes (ASOCT) sind die Pupillengrößenparameter und der Pupillenrand-Mittelpunkt-Sklerasporn-Winkel (PM-C-SSL). Diese Parameter sind nicht von der Sichtbarkeit der hinteren Irisoberfläche abhängig, die schwer mit der ASOCT darstellbar ist. Sie sind jedoch abhängig von der Umgebungsbeleuchtung.
Die Studienautoren untersuchten retrospektiv ASOCT-Bilder von 100 Augen mit engem Kammerwinkel. Davon lag bei 66 ein PB und bei 34 eine PIC vor. PIC wurde definiert durch Ultraschallbiomikroskopie (UBM) und/oder klinisch nach erfolgter Irisplastik. Die Bilder wurden unter der Verwendung der ACAI-Software (Anterior Chamber Analysis and Interpretation) maskiert, um den Skleralsporn-Orientierungspunkt (Landmark) zu identifizieren. Weiterhin sollten damit Vorderkammer‑, periphere Winkel‑, Irisgrößen‑, Irisform– und Linsen/Pupillengrößen-Parameter berechnet werden. ASOCT-Parameter wurden zusammengefasst und mittels des 2‑Stichproben-t-Tests verglichen. Schwellenwerte und Areale unter der Grenzwertoptimierungskurve (Receiver Operating Characteristic Curve) (AUROC) wurden von logistischen Regressionsanalysen berechnet.
Von allen ASOCT Parametern waren Irislänge in jedem Quadranten, Pupillenbogen, Linsen/Pupillenparameter (Pupillenbogen, Linsenwölbung, Pupillendurchmesser, alle Parameter für die Orientierungspunkte PM-C-SSL sowie alle zentralen Iriswölbungsparameter – außer oben – zwischen PB und PIC signifikant verschieden. Hinsichtlich der Schwellenwertbewertung waren die wichtigsten Faktoren die Linsen/Pupillenparameter mit den größten AUROC-Werten (0,77–0,80), gefolgt von den PM-C-SSL-Winkeln (0,71–0,75).
Laut den Studienautoren müssen weitere Untersuchungen durchgeführt werde, um einen peripheren Orientierungspunkt (Landmark) zum Zentrum der Iris zu finden.
(tt)