BALTIMORE (Biermann) – In einer US-amerikanischen Querschnittsstudie wurde ein möglicher Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und Glaukom festgestellt.
Im Rahmen der National Health and Nutrition Examination Survey von 2005 bis 2008 wurden 6784 Glaukompatienten eingeschlossen, die über 40 Jahre alt waren. Zu den Prädiktoren gehörten Schlafdauer, Schlaflatenz, Schlafstörungen, Schlafmedikationen und Funktionsstörungen am Tag aufgrund von Schläfrigkeit. Zu den Ergebnissen gehörten ein Glaukom (gemessen anhand des Excavations-Papillen-Verhältnisses, entweder rechts oder links) sowie Gesichtsfelddefekte (VFDs), die mittels Frequenzverdopplungsperimetrie beurteilt wurden.
Bei Probanden, die zehn oder mehr Stunden pro Nacht schliefen, war die Wahrscheinlichkeit eines Glaukoms dreimal höher als bei Probanden, die 7 Stunden pro Nacht schliefen (Odds Ratio [OR] 3,3; 95%-Konfidenzintervall [KI] 1,3–8,5; p=0,01). Die Wahrscheinlichkeit eines Glaukoms war bei Probanden, die weniger als 9 Minuten (OR 2,0; 95%-KI 1,2–3,1; p<0,01) oder mehr als 30 Minuten (OR 2,3; KI 1,4–3,7; p<0,01) zum Einschlafen benötigten mehr als verdoppelt verglichen mit Probanden, die zwischen 10 und 29 Minuten zum Einschlafen benötigten.
Die Wahrscheinlichkeit eines VFD war verdreifacht bei Probanden, die weniger als 3 Stunden (OR 3,0; 95%-KI 1,1–8,1; p=0,03) und mehr als 10 Stunden pro Nacht schliefen (OR 3,4; 95%-KI 1,5–7,7; p<0,01), verglichen mit 7 Stunden pro Nacht. Bei Probanden, die Schwierigkeiten hatten, sich an Dinge zu erinnern (OR 2,0; 95%-KI 1,3–2,9; p<0,01) war die Wahrscheinlichkeit eines VFD verdoppelt und verdreifacht bei Probanden, die Schwierigkeiten hatten, aufgrund von Tagesmüdigkeit einem Hobby nachzugehen (OR 3,0; 95%-KI 1,5–6,1; p<0,01) im Vergleich zu solchen ohne Schwierigkeiten.
Die Studienautoren schlussfolgern daher, dass schlechte Schlafparameter ein Risikofaktor für oder eine Folge eines Glaukoms sein können.
(isch)