GUNMA (Biermann) – Die Ursachen von Floatern im Glaskörper können eine hintere Glaskörperabhebung oder Fundushämorrhagien sein, welche Risikofaktoren für retinale Foramina darstellen. Den Autoren einer aktuellen Studie zufolge, können Sternenstaub-ähnliche Partikel im Glaskörper auf das Risiko für Netzhautlöcher hinweisen.
Die Wissenschaftler schlossen 202 Patienten/Augen (Durchschnittsalter 58,9±13,3 Jahre; 139 Frauen) mit Glaskörpertrübungen in ihre prospektive Beobachtungsstudie ein. Die Arbeitsgruppe führte eine Fundusuntersuchung durch und analysierten den Glaskörper mithilfe der Swept-Source-OCT (SS-OCT). Ausgeschlossen von der Studie wurden Patienten mit Uveitis, diabetischer Retinopathie und anderen Erkrankungen des hinteren Pols. Mithilfe des Chi-Quadrat-Tests analysierte die Gruppe die Unterschiede zwischen den Gruppen. Mittels Korrelationskoeffiziententests wurden die Korrelationen zwischen den Gruppen evaluiert.
Die Forscher ermittelten, dass sich bei 145 der 202 Augen (71,8%) eine hintere Glaskörperabhebung darstellte. 42 der 202 Augen (20,8%) wiesen Sternenstaub-ähnliche vitreale Partikel (Stardust-Zeichen) auf. Des Weiteren stellten die Experten fest, dass eine hintere Glaskörperabhebung bei 35 dieser 42 Augen ([Stardust-(+)-Gruppe]; 83,3%) und bei 110 der 160 Augen der Stardust-(-)-Gruppe (68,8%) vorlag. Der Unterschied war statisch signifikant (p<0,001).
Darüber hinaus konstatierten die Retinologen, dass in der Stardust-(+)-Gruppe 11 von den 42 Augen (26,2%) Netzhautrisse mit hinterer Glaskörperabhebung entwickelten, darunter 2 Augen mit rhegmatogener Ablatio, während es bei 21 der 42 Augen (50%) zu retinalen Hämorrhagien (retinale, präretinale- und Glaskörper-Blutungen) kam.
Demgegenüber wiesen in der Stardust-(-)-Gruppe nur 3 der 160 Augen (1,9%) retinale Foramina mit einer hinteren Glaskörperabhebung sowie 4 der 160 Augen (2,5%) Fundusblutungen auf. Auch dieser Unterschied war statistisch signifikant (p<0,001).
Die Autoren resümieren, dass das Stardust-Zeichen die Früherkennung von Netzhautforamina unterstützen und das Risiko einer Ablatio verringern kann.
(tt)