NEW HAVEN (Biermann) — Ein Verschluss der zentralen Netzhautarterie geht mit einem hohen Risiko für akute, ischämiebedingte kardiovaskuläre Ereignisse, einschließlich Schlaganfall und Herzinfarkt, einher. Eine retrospektive Querschnittstudie aus den USA zeigt, dass bei Patienten mit Netzhautarterienverschluss eine erhebliche Belastung durch kardiovaskuläre Risikofaktoren besteht, die mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle im Krankenhaus, akuten Herzinfarkt und Tod verbunden sind.
Für die Studie identifizierten die Autoren in der Nationwide Inpatient Sample (NIS)-Datenbank alle stationären Aufnahmen mit Netzhautarterienverschluss-Diagnose in den Vereinigten Staaten zwischen den Jahren 2003 bis 2014. Der primäre Endpunkt war die Inzidenz akuter kardiovaskulärer Ereignisse während des Krankenhausaufenthaltes. In diesem Zeitraum gab es schätzungsweise 17.117 stationäre Aufnahmen wegen eines Netzhautarterienverschlusses. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 68,4+0,1 Jahre und 53% von ihnen waren weiblich.
Die Inzidenz von Schlaganfällen und akutem Herzinfarkt betrug 12,9% und 3,7%. Die Schlaganfallinzidenz zeigte über die Jahre eine zunehmende Tendenz und war 2014 fast doppelt so hoch wie 2003 (15,3 vs. 7,7%). Das kombinierte Risiko eines Schlaganfalles im Krankenhaus, einer transienten ischämischen Attacke (TIA), eines akuten Herzinfarktes und der Mortalität betrug 19%. Am höchsten war das Risiko für einen mit einem Netzhautarterienverschluss assoziierten Schlaganfall bei Frauen und bei Patienten mit Hypertonie, Karotisstenosen, Aortenklappenerkrankung, Rauchen oder Alkoholmissbrauch in der Vorgeschichte.
(nec)