XI ´AN (Biermann) – Wie die Autoren einer aktuellen Studie schreiben, kann eine Injektion des VEGF-Inhibitors Conbercept bei einem Neovaskularisationsglaukom (NVG) (aufgrund einer ischämischen Retinopathie), vor einer panretinalen Laserkoagulation (PRP) im Stadium 1 und 2 intravitreal sowie 2 Tage vor einem glaukomchirurgischen Eingriff intrakameral, zu hervorragenden Ergebnissen führen.
Die Wissenschaftler schlossen 74 Patienten (81 Augen) mit NVG in ihre Studie ein und teilten die Patienten je nach Stadium des NVG in 3 Gruppen ein. Gruppe 1 bildeten 20 Augen mit Neovaskularisationen der Iris ([NVI]; Stadium 1), Gruppe 2 umfasste 20 Augen mit NVI und Neovaskularisationen im Kammerwinkel ([NVA]; Stadium 2). Zur Gruppe 3 zählten 41 Augen mit komplettem Verschluss des Kammerwinkels ([KW]; Stadium 3). In jeder Gruppe wurde 1:1 randomisiert: intrakamerale (ICI) versus intravitreale Injektion (IVI) mit 0,5 mg/0,05 ml Conbercept. Alle Patienten wurden 1 Tag, 2 Tage und 1 Woche sowie monatlich bis 6 Monate post injectionem kontrolliert.
Die Forscher ermittelten, dass der IOD in Gruppe 1 und 2 bei ICI nach 1 Tag signifikant stärker abfiel als bei IVI (p<0,001), sich jedoch bis zur Abschlusskontrolle in beiden Gruppen stabil niedrig hielt.
In der Gruppe 3 sank der IOD ebenso am 1.Tag nach ICI stärker als nach IVI, stieg jedoch am 2.Tag an, sodass bei allen Patienten eine Trabekulektomie mit Mitomycin C und PRP erforderlich war. Darüber hinaus beobachteten die Experten, dass die NVI in der Gruppe 1 nach ICI und IVI bereits am 1.Tag bei 100% der Augen komplett regredient waren und blieben.
In der Gruppe 2 zeigte sich nach ICI am Tag 1 ebenso bei allen Augen eine komplette Regression der NVI/NVA, während diese nach IVI erst nach 1 Monat erreicht wurde.
In der Gruppe 3 trat am 1. Tag nach ICI bei 17 Augen (81%) und nach IVI bei 8 Augen (40%) eine Komplettremission ein. Nach Trabekulektomie wiesen am 1.postoperativen Tag in der Gruppe nach ICI 100% der Augen eine Vollremission auf, während diese nach IVI erst nach 1 Monat erzielt wurde. Die Augen nach Trabekulektomie entwickelten nach ICI weniger häufig ein Hyphäma als nach IVI.
(tt)