NASHVILLE (Biermann) – Die Autoren einer aktuellen Studie haben gezeigt, dass Patienten mit neovaskulärer AMD (nAMD), die aufgrund eines ungenügenden Ansprechens auf die gängigen VEGF-Inhibitoren (Bevacizumab, Ranibizumab und Aflibercept) auf Brolucizumab umgestellt wurden, und nachfolgend angesichts eines Auftretens oder eines Risikos für eine intraokuläre Inflammation wieder auf die Primärtherapie zurück geswitcht wurden, zwar erhebliche strukturelle und längerfristige Verbesserungen erzielten, die funktionellen Erfolge jedoch ausblieben.
Die Wissenschaftler nahmen 51 Augen mit nAMD in ihre retrospektive Studie auf. Die Arbeitsgruppe überprüfte die Sehschärfe (VA) und mithilfe der OCT die anatomischen Befunde der Makula nach der 1. Brolucizumab-Injektion (T1) und der letzten Injektion (T2) sowie 6 Monate nach der letzten Injektion mit Brolucizumab (T3).
Die Forscher ermittelten, dass bei der T2-Injektion 41 der 51 Augen (80%; Mehrfachnennungen möglich) eine Verringerung der subretinalen Flüssigkeit ([SRF]; 31 Augen), der intraretinalen Flüssigkeit ([IRF]; 12 Augen) sowie der Pigmentepithelabhebung ([PED]; 12 Augen) aufwiesen.
Des Weiteren konstatierten die Retinologen bei der T3 – nach dem Wiederbeginn mit der primären Therapie –, dass bei 17 der 31 Augen (55%) die Reduktion der SRF bestehen blieb, ebenso wie bei 8 der 12 Augen (67%) mit IRF sowie bei 8 der 12 Augen (67%) mit PED (insgesamt bei 22 der 41 Augen; 54%).
Demgegenüber stellten die Ophthalmologen fest, dass sich die mittlere VA bei der T1 (0,396 logMAR), bei der T2 (0,441 logMAR) sowie bei der T3 (0,468 logMAR; dezimal alle in etwa 0,4) nicht verbesserte.
Die Experten beobachteten zudem, dass während der Behandlung mit Brolucizumab 11 von den 51 Augen (22%) eine intraokuläre Entzündung entwickelten, während in 1 Fall auch eine retinale Vaskulitis auftrat.
(tt)