NEAPEL (Biermann) – Bei dem „Dark-Halo“ handelt es sich um einen hypofluoreszierenden Bereich zirkulär um eine makuläre Neovaskularisationsmembran (MNV) herum, der ein mikrovaskuläres Flussdefizit der Choriokapillaris widerspiegelt und abhängig von der MNV-Aktivität fluktuiert. Die Autoren einer aktuellen Arbeit haben nun gezeigt, dass dieser periläsionale Bereich reduzierter Gefäßdichte mithilfe der OCT-Angiographie (OCT‑A) zuverlässiger detektierbar, visualisierbar und quantifizierbar ist als mittels der Indozyaningrün-Angiographie (ICG‑A). Dieser Bereich eignet sich laut den Forschenden als Aktivitäts-Biomarker zur Verlaufskontrolle im Rahmen einer Anti-VEGF-Therapie.
In ihre prospektive Pilotstudie schlossen die Wissenschaftler im Zeitraum Januar 2018 bis Oktober 2021 36 Patienten/Augen mit behandlungsnaiver nAMD und Typ-1-MNV (subpigmentepithelial; früher okkulte CNV) ein, die sich in der Augenklinik der Universität Neapel Federico II (Italien) vorstellten. Die Arbeitsgruppe führte eine vollständige ophthalmologische Untersuchung, einschließlich Fluoreszenzangiographie, ICG‑A, Spectral-Domain-OCT sowie OCT‑A durch. Zusätzlich verglich sie die Aufnahmen des „Dark Halos“ der OCT‑A mit denen der ICG‑A. Mithilfe des gepaarten Student´s Tests und des Intraklassen-Korrelationskoeffizienten evaluierten die Ophthalmologen zudem die Unterschiede der „Dark Halo“-Flächenmessungen beider Bildgebungsverfahren.
Die Forscher ermittelten eine mittlere Gesamtfläche (MNV + „Dark Halo“) und eine MNV-Fläche in der OCT‑A von 2,01±2,4 mm2 und 0,57±1 mm2 sowie in der ICG‑A von 1,81±2,5 mm2 und 1,27±2,1 mm2.
Der „Dark Halo“-Bereich erwies sich in der OCT‑A als signifikant größer im Vergleich zu demjenigen in der ICG‑A (1,49±1,8 mm2 vs. 0,54±0,5 mm2; p=0,001).
Die Retinologen konstatierten jedoch, dass eine schlechte Übereinstimmung zwischen den OCT-A- und den ICG-A-Scans zur Messung des „Dark Halo“-Bereiches mit einem geringen Intraklassen-Korrelationskoeffizienten von 0,397 (95%-KI ‑0,090–0,679) zu verzeichnen war.
(tt)