CLEVELAND (Biermann) – Eine aktuelle Untersuchung zu submakulären Blutungen (SMH) bei Patienten mit neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (nAMD), die sich einer Anti-VEGF-Behandlung mit unterschiedlichen Wirkstoffen unterziehen, ergab, dass mit Faricimab weniger SMH auftreten als mit anderen Anti-VEGF-Injektionen.
Die Wissenschaftler schlossen in ihre retrospektive klinische Kohortenstudie alle Patienten die in einer Datenbank für den Zeitraum Januar 2015 bis November 2023 mit einer nAMD-Diagnose und einer begleitenden SMH verzeichnet waren. Die SMH-Prävalenz und die damit verbundene Art der Anti-VEGF-Injektion wurden bei 140.915 Augen (von denen 9107 eine SMH hatten) mithilfe eines Chi-Quadrat-Proportionstests analysiert. Die Daten zur Sehschärfe (VA) bewerteten die Forschenden anhand unabhängiger t‑Tests mit 2 Stichproben. Als primäres Ergebnis legten die Autoren die Rate der SMH pro Injektionsart fest. Als sekundäre Datenpunkte wurden die Zeit zwischen der SMH-Diagnose und der letzten Anti-VEGF-Injektion, die Anzahl der Injektionen vor der SMH, das Behandlungsintervall zum Zeitpunkt der SMH, der Visus vor und 12 Monate nach der SMH untersucht. Weitere sekundäre Endpunkte waren die Augen, bei denen innerhalb von 30 Tagen nach der SMH eine Pars-plana-Vitrektomie (PPV) durchgeführt wurde, sowie der Visus vor der PPV und 12 Monate nach der PPV.
Die Wissenschaftler ermittelten als letzten Injektionstyp bei Augen mit SMH bei 3439 (37,8%) Augen Bevacizumab, bei 46 (0,51%) Augen Brolucizumab-dbII, bei 3221 (35,4%) Augen Aflibercept sowie Ranibizumab bei 2246 (24,7%) Augen und Faricimab-svoa bei 155 (1,7%) Augen. Die SMH-Raten waren im Vergleich zu allen anderen Injektionsarten signifikant höher (p≤0,001), wenn es sich bei der letzten Injektion um Bevacizumab handelte. Signifikant niedriger (p=0,0004) fielen sie mit Faricimab-svoa aus. Zudem verging bei Patienten, denen man Faricimab-svoa oder Ranibizumab injizierte, im Vergleich zu Patienten unter Behandlung mit anderen Wirkstoffen durchschnittlich signifikant weniger Zeit zwischen der SMH-Diagnose und der letzten Injektion (Mittelwert und Standardabweichung 48,9 [SD 27,9]; p<0,02 bzw. 59,6 [SD 38,2]; p=0,003). Mittlere VA sowie der mittlere Visus vor und 12 Monate nach SMH unterschieden sich nicht signifikant nach Injektionsart. Die Anzahl der Patienten, die sich einer PPV unterzogen, betrug 52 (1,51%) für Bevacizumab, 4 (8,7%) für Brolucizumab-dbII, 58 (1,8%) für Aflibercept, 41 (1,8%) für Ranibizumab und 3 (1,9%) für Faricimab-svoa.
(sas)