Neovas­ku­lä­re alters­be­ding­te Makuladegeneration

Neovaskuläre altersbedingte Makuladegeneration: Faricimab ist am wenigsten mit submakulären Blutungen nach Anti-VEGF-Injektion assoziiert

13. November 2024

CLEVELAND (Bier­mann) – Eine aktu­el­le Unter­su­chung zu subma­ku­lä­ren Blutun­gen (SMH) bei Pati­en­ten mit neovas­ku­lä­rer alters­be­ding­ter Maku­la­de­ge­ne­ra­ti­on (nAMD), die sich einer Anti-VEGF-Behand­lung mit unter­schied­li­chen Wirk­stof­fen unter­zie­hen, ergab, dass mit Fari­ci­mab weni­ger SMH auftre­ten als mit ande­ren Anti-VEGF-Injektionen.

Die Wissen­schaft­ler schlos­sen in ihre retro­spek­ti­ve klini­sche Kohor­ten­stu­die alle Pati­en­ten die in einer Daten­bank für den Zeit­raum Januar 2015 bis Novem­ber 2023 mit einer nAMD-Diagno­se und einer beglei­ten­den SMH verzeich­net waren. Die SMH-Präva­lenz und die damit verbun­de­ne Art der Anti-VEGF-Injek­ti­on wurden bei 140.915 Augen (von denen 9107 eine SMH hatten) mithil­fe eines Chi-Quadrat-Propor­ti­ons­tests analy­siert. Die Daten zur Sehschär­fe (VA) bewer­te­ten die Forschen­den anhand unab­hän­gi­ger t‑Tests mit 2 Stich­pro­ben. Als primä­res Ergeb­nis legten die Autoren die Rate der SMH pro Injek­ti­ons­art fest. Als sekun­dä­re Daten­punk­te wurden die Zeit zwischen der SMH-Diagno­se und der letz­ten Anti-VEGF-Injek­ti­on, die Anzahl der Injek­tio­nen vor der SMH, das Behand­lungs­in­ter­vall zum Zeit­punkt der SMH, der Visus vor und 12 Monate nach der SMH unter­sucht. Weite­re sekun­dä­re Endpunk­te waren die Augen, bei denen inner­halb von 30 Tagen nach der SMH eine Pars-plana-Vitrek­to­mie (PPV) durch­ge­führt wurde, sowie der Visus vor der PPV und 12 Monate nach der PPV.

Die Wissen­schaft­ler ermit­tel­ten als letz­ten Injek­ti­ons­typ bei Augen mit SMH bei 3439 (37,8%) Augen Beva­ci­zu­mab, bei 46 (0,51%) Augen Brolu­ci­zu­mab-dbII, bei 3221 (35,4%) Augen Afli­ber­cept sowie Rani­bi­zu­mab bei 2246 (24,7%) Augen und Fari­ci­mab-svoa bei 155 (1,7%) Augen. Die SMH-Raten waren im Vergleich zu allen ande­ren Injek­ti­ons­ar­ten signi­fi­kant höher (p≤0,001), wenn es sich bei der letz­ten Injek­ti­on um Beva­ci­zu­mab handel­te. Signi­fi­kant nied­ri­ger (p=0,0004) fielen sie mit Fari­ci­mab-svoa aus. Zudem verging bei Pati­en­ten, denen man Fari­ci­mab-svoa oder Rani­bi­zu­mab inji­zier­te, im Vergleich zu Pati­en­ten unter Behand­lung mit ande­ren Wirk­stof­fen durch­schnitt­lich signi­fi­kant weni­ger Zeit zwischen der SMH-Diagno­se und der letz­ten Injek­ti­on (Mittel­wert und Stan­dard­ab­wei­chung 48,9 [SD 27,9]; p<0,02 bzw. 59,6 [SD 38,2]; p=0,003). Mitt­le­re VA sowie der mitt­le­re Visus vor und 12 Monate nach SMH unter­schie­den sich nicht signi­fi­kant nach Injek­ti­ons­art. Die Anzahl der Pati­en­ten, die sich einer PPV unter­zo­gen, betrug 52 (1,51%) für Beva­ci­zu­mab, 4 (8,7%) für Brolu­ci­zu­mab-dbII, 58 (1,8%) für Afli­ber­cept, 41 (1,8%) für Rani­bi­zu­mab und 3 (1,9%) für Faricimab-svoa.

(sas)

Autoren: Kaufmann GT et al.
Korrespondenz: Starr MR: mstarr1724@gmail.com
Studie: Submacular Hemorrhage Rates Following Anti-Vascular Endothelial Growth Factor Injections for Exudative Age-Related Macular Degeneration.
Quelle: Am J Ophthalmol. 2024 Oct 23
Web: doi: 10.1016/j.ajo.2024.10.017

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