MÜNSTER (Biermann) – In der PERSEUS-Studie wurde die Wirksamkeit intravitrealer Aflibercept-Injektionen bei Patienten mit neovaskulärer altersabhängiger Makuladegeneration für 24 Monate unter Real-World-Bedingungen in Deutschland untersucht. Das Ergebnis: Wurde Aflibercept regelmäßig appliziert, führte dies nach 24 Monaten zu besseren Ergebnissen der Sehschärfe (VA) als eine unregelmäßige Behandlung. Allerdings wurde nur eine Minderheit der Patienten über einen Zeitraum von 2 Jahren regelmäßig behandelt.
PERSEUS wurde als eine prospektive, nicht interventionelle Kohortenstudie durchgeführt. Der primäre Endpunkt war die mittlere Änderung der VA gegenüber dem Ausgangswert. Zu den sekundären Endpunkten zählten der Anteil der Patienten mit einem VA-Gewinn oder VA-Verlust von ≥15 Buchstaben sowie die Häufigkeit von Injektionen und Untersuchungen. Patienten mit regelmäßiger (zweimonatlich nach 3 monatlichen Injektionen im ersten Jahr und ≥4 Injektionen im zweiten Jahr) und unregelmäßiger (sonstiger) Behandlung wurden analysiert. Bei der Analyse wurde die Last-Observation-Carried-Forward-Methode (LOCF) und der Observed-Cases-Ansatz (OC) angewendet, um fehlende Daten zu berücksichtigen.
803 Patienten konnten für die Wirksamkeitsanalyse berücksichtigt werden. Nach 2 Jahren wurden nur noch 38% der Patienten beobachtet. Die LOCF-Population umfasste 727 Patienten, die OC-Population 279 Patienten.
Nicht vorbehandelte Patienten verbesserten sich bei regelmäßiger Behandlung über 24 Monate um 6,3 (LOCF)/8,1 (OC) Buchstaben, bei unregelmäßiger Behandlung jedoch nur um 3,3 (LOCF)/3,1 (OC) Buchstaben. Der Anteil der nicht vorbehandelten Patienten, die eine VA-Verbesserung von ≥15 Buchstaben erreichten, war zwischen den regelmäßig und unregelmäßig behandelten Kohorten ähnlich. Bei deutlich mehr Patienten in den unregelmäßigen Kohorten trat jedoch eine VA-Verschlechterung von ≥15 Buchstaben auf als in den regulären Kohorten (LOCF 18,7% versus 7,4%).
(isch)