PEKING (Biermann) – Nach haploidentischer Blutstammzelltransplantation (HHSCT) kann eine nekrotisierende Cytomegalievirus(CMV)-Retinopathie auftreten und zu neovaskulären Komplikationen führen.
In einer aktuellen Studie betonen die Wissenschaftler die Notwendigkeit langfristiger Nachsorge aufgrund der Gefahr ein neovaskuläres Glaukom (NVG), eine CMV-bedingte chronische Retinanekrose (CRN) oder Vaskulitiden zu entwickeln. Eine Farbfluoreszenzangiographie (FFA) sollte im Rahmen der Follow-Up regelmäßig als wichtige Basisdiagnostik durchgeführt werden. Nur so können immunvermittelte CMV Vaskulitiden, die sich isoliert zeigen können, erkannt werden, so die Forscher.
In die retrospektive monozentrische Studie schlossen die Autoren 39 Patienten (58 Augen) ein, die nach HHSCT eine nekrotisierende CMV-Retinopathie entwickelten (Zeitraum Januar 2018-Juni 2020). Innerhalb dieser Gruppe dokumentierte die Arbeitsgruppe folgende neovaskuläre Komplikationen: In 2 Fällen (2 Augen) trat ein NVG auf (5,1% der Fälle). Die ursächliche nekrotisierende Retinopathie zeigte sich in beiden Fällen als peripher gelegene granuläre Retinitis, panretinale okklusive Vaskulitis und intraokulare Entzündung, die zusammen mit einer CRN auftrat (3,4% der Augen). In einem Fall fand sich, ursächlich für das NVG, eine schleichende Progredienz der isolierten immunvermittelten okklusiven Vaskulitis ohne aktive Retinitis oder intraokularer Entzündung, weswegen die Autoren abschließend noch einmal die regelmäßige FFA-Untersuchung betonen.
(tt)