WIEN (Biermann) – Ein Gegenstand der aktuellen Forschung ist die Entwicklung neuer IOL-Designs und Materialien zur Verringerung der Nachstarbildung und damit seltenerer Notwendigkeit einer Nd:YAG-Kapsulotomie. Eine randomisierte, prospektive, doppelt maskierten Studie der Universitäts-Augenklinik Wien konnte nun mit Drei-Jahres-Ergebnisse mit zwei hydrophoben Open-Loop Single-Piece Acryl-Intraokularlinsen (IOL) aufwarten.
Eingeschlossen wurden 80 Patienten (160 Augen), bei welchen eine beidseitige Katarakt-Operation notwendig wurde. Dabei wurde jeweils in ein Auge eine Vivinex XY1 IOL und in das zweite Auge eine AcrySof SN60WF implantiert. In den Verlaufsuntersuchungen wurde der PCO-Score (posterior capsule opacification) durch digitale Retroillumination mit automatischer Bildanalyse (AQUA) sowie subjektiv mittels Spaltlampenuntersuchung ermittelt.
Auf einer Skala von 1–10 zeigte sich für die Vivinex XY1-Intraokularlinsen ein mittlerer PCO-Score von 0,9 +/-0,8. Für die AcrySof SN60WF-Intraokularlinse wurde ein mittlerer PCT-Score von 1,4 +/-1,1 ermittelt (P<0,001). Drei Jahre postoperativ hatten 11,4% der mit Vivinex-IOL versorgten Augen und 18,6% der mit Acry-Sof versorgten Augen eine Nd:YAG-Kapsulotomie erhalten (P= 0,23). Die neue hydrophobe Acryl-IOL Vivinex XY zeigte damit signifikant geringere Nachstarraten als die AcrySOF SN60WIF-IOL.
Durch die Autoren wurde angenommen, dass diese Ergebnisse sowohl durch das hydrophobe Material als auch die weiche optische Oberfläche und die scharfe hintere Kante der bedingt sein könnte. (ak)