OAKVILLE (Biermann) – Patienten, bei denen eine Kataraktoperation unkompliziert verlaufen ist, lassen sich laut einer Durchsicht veröffentlichter Arbeiten offenbar ebenso gut virtuell wie bei einem persönlichen Termin in der Praxis oder in der Klinik nachversorgen. Die Autoren der Arbeit betonen, dass die Patienten in den ausgewerteten Studien das rein virtuelle bzw. telefonische Abfragen ihres Zustandes und von Beschwerden nach dem chirurgischen Eingriff sogar gegenüber dem persönlichen Kontakt bevorzugten.
Gesichtet hatten die Autoren der Analyse einschlägige Literaturdatenbanken. Dabei filterten sie relevante Publikationen mit Originaldaten heraus, die bis Oktober 2023 erschienen waren.
Die Suche ergab 1710 Datensätze, wobei nur 7 Studien (Zeitraum 2004–2020) in die kürzlich veröffentlichte Übersichtsarbeit einbezogen wurden. In diesen wurde über 2113 Kataraktoperationen bei 1994 Patienten berichtet. Die beschriebenen virtuellen Nachuntersuchungen wurden ausschließlich telefonisch durchgeführt (am 1. [n=3] oder 7. [n=2] oder 14. Tag [n=1] postoperativ). In 2 Beobachtungsstudien hatte man Patienten, die telefonisch nachuntersucht wurden, direkt mit einer Kontrollgruppe verglichen, die persönlich nachuntersucht wurde.
Signifikante Unterschiede hinsichtlich der Komplikationsraten (p=0,22) oder der Sehschärfe (p=0,28) zwischen diesen Nachuntersuchungsgruppen waren nicht zu beobachten. In keiner der ausgewerteten Arbeiten wurde von schwerwiegenden Nebenwirkungen berichtet, die sich daraus ergaben, dass persönliche Nachuntersuchungen durch telefonische ersetzt wurden.
(ac)