GUANGZHOU (Biermann) – Einer aktuellen Studie zufolge spielt bei der Entwicklung einer myopen atrophischen Makulopathie eine progrediente makuläre Ischämie eine entscheidende Rolle. Laut den Autoren der Arbeit kann sich jedoch auch aufgrund einer Abnahme der makulären Aderhautdicke (MCT) und des Blutflusses der Choriokapillaris(CC) kompensatorisch eine aktive myope choroidale Neovaskularisationsmembran (mCNV) manifestieren. Im Gegensatz dazu besteht bei einer myopen makulären Traktion mit Foveoschisis nur eine geringe Korrelation mit diesen choroidalen Veränderungen.
In ihre Querschnittsstudie schlossen die Wissenschaftler 153 Patienten (219 Augen) mit hochgradiger Myopie ein. Die Arbeitsgruppe bestimmte mithilfe der OCT-Angiographie (OCT‑A) die MCT sowie den Blutfluss der CC. Zusätzlich überprüften die Forschenden die Beziehung zwischen der MCT sowie dem Blutfluss der CC und dem Schweregrad der chorioretinalen Atrophie (A), der myopen Foveoschisis (myopeTraktionsmakulopathie; [T]) und der mCNV ([N]; gemeinsam als ATN-Klassifikation im Rahmen der OCT-A-Auswertung definiert).
Die Forscher ermittelten, dass weder bei der MCT noch bei dem Blutfluss der CC eine signifikante Korrelation mit den verschiedenen Schweregraden der myopen Foveoschisis bestand (p>0,05).
Demgegenüber stellten die Experten fest, dass der Blutfluss der CC bei Augen mit Lacksprüngen (Risse zwischen Netzhaut und Choroidea) im Vergleich zu dem bei Augen ohne mCNV signifikant abnahm (p<0,05). Die Ophthalmologen beobachteten hingegen auch, dass sich der Blutfluss der CC signifikant bei aktiver mCNV gegenüber Augen mit alleinigen Lacksprüngen steigerte (p<0,05).
Darüber hinaus konstatierten die Retinologen, dass die MCT und der Blutfluss der CC negativ mit verschiedenen Schweregraden der chorioretinalen Atrophie korrelierten (p<0,001). Die MCT wies die stärkste Abnahme im frühen Stadium der atrophischen Makulopathie (p<0,001) auf, während der Blutfluss der CC indes die signifikant stärkste Verringerung im späten Stadium (p<0,001) zeigte.
(tt)