SHIJIAZHUANG (Biermann) – In einer prospektiven Beobachtungsstudie ermöglichte die multispektrale Bildgebung (MSI) die nicht invasive Visualisierung polypoidaler Läsionen und verzweigter Gefäßnetzwerke (BVN). Die MSI könne daher als neue diagnostische Option bei einer polypoidalen choroidalen Vaskulopathie (PCV) dienen, schlussfolgern die Studienautoren.
Polypoidale Läsionen werden in der MSI durch ovale oder lobuläre hyperreflektierende ovale Läsionen mit einem dunklen hyporeflektierenden Zentrum definiert. BVN in der MSI werden durch ein hyperreflektierendes Interlacing-Signal gekennzeichnet. In der Studie wurde die Nachweisempfindlichkeit und Spezifität polypoidaler Läsionen mit der Indocyaningrün-Angiographie (ICGA) verglichen, während die Empfindlichkeit und Spezifität bei BVN, subretinaler Flüssigkeit (SRF) und Pigmentepithelabhebung (PED) mit der optischen Kohärenztomographie (OCT) verglichen wurden.
Bei 38 von 67 Augen (56,7%) wurde eine PCV diagnostiziert, bei 7 Augen (10,4%) eine neovaskuläre altersabhängige Makuladegeneration, bei 13 Augen (19,4%) eine Chorioretinitis centralis serosa, bei 6 Augen (9,0%) eine pathologische Myopie und bei 3 Augen (4,5%) eine idiopathische choroidale Neovaskularisation.
Im Vergleich zur ICGA betrug die Sensitivität und Spezifität der PCV-Diagnose mit der MSI allein 84,21% beziehungsweise 93,10%, und der positive und negative Vorhersagewert (PPV und NPV) einer PCV durch MSI betrug 94,12% beziehungsweise 81,82%. Die Sensitivität und Spezifität zum Nachweis polypoidaler Läsionen betrug 84,21% und 93,10% im Vergleich zur ICGA. Im Vergleich zur OCT betrugen die Sensitivität und Spezifität für den Nachweis von BVN 95,83% und 88,37%, für SRF 76,92% und 86,67% und für eine PED 91,11% beziehungsweise 90,91%.
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