GRENOBLE (Biermann) – Bei der Birdshot-Chorioretinopathie (BSCR) kann eine progressive Verschlechterung im multifokalen Elektroretinogramm (mfERG) während eines Zeitraums von 5 Jahren festgestellt werden, wohingegen die Ergebnisse der klassischen Funktionstests unverändert bleiben.
Dies ist das Ergebnis einer prospektiven Fall-Kontroll-Studie in der 16 BSCR-Patienten innerhalb von 5 Jahren nach einer Basisuntersuchung 2 standardisierten Follow-up-Untersuchungen unterzogen wurden. Diese beinhalteten eine mfERG, die Untersuchung der Sehschärfe, des Gesichtsfelds und einen desaturierten Lanthony-Panel-D-15-Test, die Feststellung der Lebensqualität (QoL), eine Fluoreszein- und Indozyaningrün-Angiographie sowie die optische Kohärenztomographie.
Die Auswertung zeigte einen signifikanten Trend zu einer Abnahme der absoluten N1-Amplitudenwerte über den Nachbeobachtungszeitraum (p<0,001), während die N1-Gipfelzeit unverändert blieb. Im Gegensatz dazu nahm die P1-Amplitude im selben Zeitraum ab (p<0,001) und die P1-Gipfelzeit nahm zu (p<0,001).
Es wurden keine signifikanten Änderungen bei der Sehschärfe, dem Score für Farbensehen, der fovealen Schwelle, der mittleren Abweichung des Gesichtsfelds und der Lebensqualität gefunden.
Eine signifikante Beziehung wurde zwischen abnehmenden P1-Amplitudenwerten und zunehmender mittlerer Abweichung des Gesichtsfeldes beobachtet. Niedrigere absolute Werte der N1-Amplitude waren mit einer venösen Vaskulitis assoziiert, wohingegen niedrigere P1-Amplitudenwerte mit einer Veränderung der äußeren Retina in der optischen Kohärenztomographie korrelierten.
Die Ergebnisse der Studie deuten auf eine bessere Sensitivität des mfERG bei der Überwachung der Netzhautfunktion von BSCR-Patienten hin, so das Resümee der Autoren.
(isch)