ABU DHABI (Biermann) – Die Autoren einer aktuellen Arbeit haben gezeigt, dass die OCT-Angiographie (OCT‑A) bei Patienten mit multifokaler Choroiditis (MFC) ein geeignetes bildgebendes Verfahren darstellt, um das Flussdefizit der Choriocapillaris (CC-FD) sowie die Wirksamkeit einer Therapie zu beurteilen. Den Forschenden zufolge hat die Studie zusätzlich ergeben, dass Patienten mit MFC einen stärkeren morphologischen und funktionellen Therapieerfolg verzeichnen, wenn sie neben systemischen Corticosteroiden adjuvant intravitreale Injektionen mit antiinflammatorischen Substanzen erhalten.
In ihre prospektive, randomisierte Pilotstudie schlossen die Wissenschaftler 25 Patienten/Augen mit MFC ein, von denen in 13 Fällen eine tuberkulöse serpiginosa-ähnliche Choroiditis (TB-SLC) und bei 12 Augen eine MFC im Rahmen eines autoimmunen White-Dot-Syndroms vorlag.
Die Arbeitsgruppe randomisierte die Patienten in 2 Gruppen. Gruppe 1 bildeten 11 Patienten, die ausschleichend mit oralen Corticosteroiden behandelt wurden. Die Gruppe 2 (14 Augen) umfasste Patienten, bei denen zusätzlich entweder ein Dexamethason-Implantat (12 Augen) oder Methotrexat-Injektionen (2 Augen aufgrund eines bekannten Cortison-Response) intravitreal verabreicht wurden (1 Auge 3; 1 Auge 2 Injektionen). Patienten mit TB-SLC erhielten parallel Antituberkulotika.
Während der Nachuntersuchungszeit überprüften die Forschenden über einen Zeitraum von 12 Wochen bei jeder Visite die Befunde mithilfe der OCT‑A und anderen multimodalen, bildgebenden Verfahren.
Die Forscher ermittelten, dass sich die Sehschärfe in Gruppe 1 von 0,41±0,25 (dezimal 0,4) vor Therapiebeginn auf 0,32±0,23 logMAR (dezimal 0,5) nach 12 Wochen und in Gruppe 2 von 0,38±0,23 (dezimal 0,4) auf 0,15±0,11 logMAR (dezimal 0,8) verbesserte (p=0,025).
Ebenso konstatierten die Retinologen, dass sich das CC-FD in Gruppe 1 von 1,12 zu Studienbeginn auf 0,54 mm2 nach 12 Wochen sowie in Gruppe 2 von 1,08 auf 0,15 mm2 erholte (p=0,008).
(tt)