KAIRO (Biermann) – Der Morbus Behçet bezeichnet eine multisystemische, autoimmune, rezidivierende Vaskulitis und manifestiert sich okulär häufig als Uveitis posterior. Eine aktuelle Studie aus Ägypten hat nun gezeigt, dass die Aktivität der Behçet-Uveitis (BU) mithilfe der OCT-Angiographie (OCT‑A) sowohl im aktiven als auch im stabilen Stadium überwacht werden kann. Verschiedene Parameter der retinalen und choroidalen Mikrogefäßstruktur könnten als Biomarker zur Bestimmung des Ansprechens auf eine Therapie und zur Verlaufskontrolle eingesetzt werden, so das Fazit der Autoren.
Die Wissenschaftler nahmen 20 Patienten (26 Augen) mit aktiver BU in die prospektive, beobachtende, analytische Längsschnittstudie auf. Die Arbeitsgruppe überprüfte mithilfe der OCT‑A sowie der Enhanced-Depth-Imaging-OCT (EDI-OCT) Veränderungen der retinalen Mikrovaskulatur und der subfovealen Aderhautdicke (SFCT) während der aktiven- und der Remissionsphase der BU.
Die Forscher ermittelten, dass sich im Remissions-Stadium nach vorangegangener aktiver BU die retinale Kapillardichte im oberflächlichen und tiefen Kapillarplexus verstärkte, welche sich jedoch nur im oberflächlichen Kapillarplexus statistisch signifikant stärker zeigte (1,81 ± 3,57%; p=0,025). Demgegenüber stellten die Ophthalmologen fest, dass sich der Bereich der fovealen avaskulären Zone (FAZ) um 0,036 ± 0,069 mm verbreiterte (p=0,023).
Die Autoren resümieren, dass Veränderungen im oberflächlichen retinalen Kapillarplexus mehr den Aktivitätsstatus der BU anzeigen, wohingegen Veränderungen im tiefen retinalen Kapillarplexus sowie im Bereich der FAZ – bedingt durch irreversible Schädigung – eher als prognostische Biomarker genutzt werden könnten. Darüber hinaus könnte die SFCT als konstanter Biomarker für die Sehfunktion verwendet werden, wohingegen Veränderungen der SFCT nicht genau den Aktivitätsstatus widerspiegeln können.
(tt)