BOSTON (Biermann) – Bei Patienten mit refraktärem Glaukom bietet die Kombination aus augmentiertem MikroPuls- (MP-TSCPC) und limitierter kontinuierlicher transskleraler Zyklophotokoagulation (CW-TSCPC) einen signifikanten Augeninnendruck(IOD)-senkenden Effekt und eine Verringerung der Medikamentenbelastung ohne erhöhtes Risiko postoperativer Komplikationen. Zu diesem Ergebnis sind die Autoren einer aktuellen Studie gekommen.
Die Wissenschaftler nahmen 38 Patienten (38 Augen) mit refraktärem Glaukom in die Studie auf und unterzogen sie im Massachusetts Eye and Ear Hospital, Boston (USA) einer kombinierten MP-TSCPC und CW-TSCPC. Die Arbeitsgruppe führte Kaplan-Meier-Überlebenskurven sowie Wilcoxon-gepaarte Sign-Rank-Tests durch, um den IOD, die Glaukom-Medikationsbelastung, den bestkorrigierten Visus (BCVA) und unerwünschte Ereignisse zu bewerten.
Die Forscher ermittelten, dass die kumulative Erfolgswahrscheinlichkeit nach 1 und 1,5 Jahren bei einem als IOD-Reduktion von ≥30% definiertem Erfolg und einem IOD zwischen 5 und 18 mmHg bei 0,81 (95%-KI 0,68–0,96) und 0,65 (95%-KI 0,50–0,86) lag. Bei einem als IOD-Reduktion von ≥50% definiertem Erfolg und einem IOD zwischen 5 und 18 mmHg betrug die Erfolgswahrscheinlichkeit nach 1 bzw. 1,5 Jahren 0,72 (95%-KI 0,57–0,89) bzw. 0,56 (95%-KI 0,40–0,78). Die Verringerung des Augeninnendruckes und der Medikamentenbelastung zeigte sich bei allen Nachkontrollen im Vergleich zum Ausgangswert signifikant. Der durchschnittliche IOD sank von 27,9 mmHg zu Studienbeginn auf 11,4 mmHg nach 1 Jahr (p<0,001) und auf 10,0 mmHg nach 1,5 Jahren (p<0,001). Ebenso stellten die Experten eine Reduktion der Medikamentenbelastung von 3,8 auf 1,7 nach 1,5 Jahren (p=0,001) fest.
Zu keinem Zeitpunkt wurden signifikante Unterschiede in der BCVA beobachtet. Ebenso wurden keine langfristigen, das Sehvermögen bedrohende Komplikationen aufgrund des kombinierten Verfahrens beobachtet, und die meisten Komplikationen waren mild und vorübergehend.
(tt)