MELBOURNE (Biermann) – In einer aktuellen Arbeit haben deren Autoren die 2‑Jahres-Ergebnisse einer Phakoemulsifikation in Kombination mit der trabekulären Implantation eines Hydrus-Mikrostents oder eines iStent-injects verglichen. Darin haben sie gezeigt, dass beide Verfahren zu einer anhaltenden Reduktion des Augeninnendruckes (IOD) mit günstigem Sicherheitsprofil führen und keine signifikanten Unterschiede in den Ergebnissen des IOD zwischen den Gruppen auftreten.
Die Wissenschaftler überprüften medizinische Aufzeichnungen aus dem internationalen Register „Fight-Glaucoma-Blindness“ zu 344 Augen mit frühem bis mittelschwerem Offenwinkel- oder Normaldruckglaukom oder okulärer Hypertension, bei denen eine Kataraktextraktion in Kombination mit einer iStent-inject- (n=224) oder Hydrus-Mikrostent (n=120)-Implantation durchgeführt wurde. Mithilfe von linearen Regressionsmodellen und Propensity-Score-Matching passte die Arbeitsgruppe die anonymisierten Daten um Basismerkmale der beiden Gruppen an. Als primären Endpunkt legte sie den Vergleich des mittleren IOD nach 24 Monaten fest.
Die Forscher ermittelten, dass es, konsistent in allen Analysen, nach 24 Monaten zu keinem signifikanten Unterschied der IOD-Reduktion zwischen den beiden Gruppen kam. Die Glaukomspezialisten stellten des Weiteren fest, dass die angepasste Kohorte in der iStent-inject-Gruppe eine Reduktion des IOD um 3,1 mmHg und die Hydrus-Mikrostent-Gruppe um 2,3 mmHg aufwies (p=0,530). Zudem beobachteten die Ophthalmologen, dass die mittlere Anzahl eingesetzter Antiglaukomatosa bei den iStent-inject-Augen um 1 Wirkstoff gegenüber 0,5 bei den Hydrus-Mikrostent-Augen reduziert wurde (p=0,081). Innerhalb der 2 Jahre waren bei 5,4% der Augen der iStent-inject-Gruppe und bei 7,5% der Augen der Hydrus-Mikrostent-Gruppe weitere antiglaukomatöse Eingriffe zur Verbesserung der IOD-Kontrolle erforderlich. Die Experten konstatierten eine geringe Komplikationsrate ohne signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen.
(tt)