INDIANAPOLIS (Biermann) – In einer neuen gemeinsamen Veröffentlichung haben Dr. Damon Dierker von den Eye Surgeons of Indiana und Dr. Scott Hauswirth vom Sue-Anschutz-Rodgers Eye Center der University of Colorado (USA) gezeigt, dass Patienten mit Meibomdrüsendysfunktion (MDD) stärker von einer thermalen Pulsationstherapie profitieren, wenn diese mit einer intrakanalikulären Insertion eines Dexamethason-Implantates kombiniert wird.
In ihre prospektive, patientenmaskierte, placebokontrollierte, nichtrandomisierte Studie schlossen die Wissenschaftler 19 Patienten mit MDD ein. Alle Patienten unterzogen sich einer beidseitigen thermalen Pulsationstherapie. Zusätzlich platzierte die Arbeitsgruppe in das Auge mit den stärkeren Beschwerden nach Dilatation des unteren Tränenpünktchens in den Tränennasengang ein 0,4 mg Dexamethason-Implantat mit verzögerter Abgabe (DEX-Gruppe). Das Partnerauge bildete die Kontrollgruppe, bei der nur eine Dilatation stattfand, um die Verblindung zu gewährleisten. Die Gruppe legte als Hauptendpunkte die Exprimierbarkeit von Meibum nach 1, 4 und 12 Wochen sowie die subjektive Behandlungspräferenz der Patienten nach 12 Wochen fest.
Die Forscher ermittelten, dass sich die Exprimierbarkeit des Meibum in beiden Gruppen zu allen Kontrollzeitpunkten signifikant verbesserte, während die DEX-Augen im Vergleich zu den Kontrollaugen nach 12 Wochen eine signifikantere Verbesserung erfuhren (p=0,027). Des Weiteren stellten die Experten fest, dass sich die Tränenfilmaufrisszeit in der DEX-Gruppe im gesamten Studienzeitraum im Vergleich zum Ausgangswert signifikant stark erhöhte, während die Kontrollgruppe nur in Woche 4 eine signifikante Verbesserung zum Anfangswert verzeichnete. In Woche 12 wiesen die DEX-Augen zudem eine signifikant größere Exprimierbarkeit auf als die Komparatoren (p=0,028). Demzufolge gaben 61% der Teilnehmer an, eine Kombinationstherapie zu bevorzugen.
Die Ophthalmologen konstatierten im gesamten Zeitraum in beiden Gruppen weder Veränderungen der bestkorrigierten Sehschärfe oder des Augeninnendruckes noch unerwünschte Ereignisse.
(tt)