MUGLA (Biermann) – Bei Patienten mit einer retinalen Venenastthrombose (RVAT) und einem Makulaödem findet sich eine Abnahme der gesamten, peripapillären und im Inneren gelegene Mikrovaskulatur des Sehnervenkopfes im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen. Diese mikrovaskulären Parameter verändern sich auch nicht signifikant nach einer intravitrealen Injektion von Dexamethason (IVD). Das schreiben die Verfasser einer aktuellen Studie aus der Türkei.
Die Wissenschaftler schlossen 18 Patienten, die eine intravitreale Injektion mit Dexamethason aufgrund eines Makulaödems als Folge einer RVAT erhielten, sowie 20 gesunde Kontrollteilnehmer in die retrospektive Studie ein. Patienten mit mittelschwerem oder schwerem Anstieg des Augeninnendrucks (IOD > 6mmHg) nach der IVD-Behandlung wurden von der Studie ausgeschlossen.
Die Arbeitsgruppe untersuchte 2 und 6 Monate nach der IVD-Injektion die gesamte, die peripapilläre sowie die innerhalb der Papille gelegene kapilläre Dichte sowie die Dicke der retinalen Nervenfaserschicht (RNFLT).
Die Forscher ermittelten, dass die kapilläre Dichte in allen 3 Arealen – gesamt, peripapillär und innerhalb der Papille – vor der Behandlung signifikant geringer war als bei der Kontrollgruppe (p<0,001 für alle Vergleiche). Trotz eines leichten mittleren IOD-Anstiegs nach der IVD-Applikation beobachteten die Experten im 2. und 6. Monat postoperativ keine signifikante Veränderung der gesamten, peripapillären und innerhalb der Papille gelegenen kapillären Gefäßdichte (p>0,05 für alle Vergleiche).
Des Weiteren stellten die Ophthalmologen fest, dass die mittlere RNFLT bei den Patienten vor der Injektion geringer war als bei den Kontrollpersonen, jedoch nicht statistisch signifikant (110,1 ±12,3µm vs. 115,6 ±10,7µm; p=0,131). Die mittlere RNFLT im 2. und 6. Monat nach IVD-Implantation zeigte ebenso keinen statistisch signifikanten Unterschied im Vergleich zu präoperativ (p=0,239 und p=0,459).
(tt)