CHAIDARI (Biermann) – Patienten mit einem therapienaiven Makulaödem infolge eines retinalen Venenverschlusses (RVO) sprechen besser auf eine Therapie mit VEGF-Inhibitoren an, wenn zu Therapiebeginn die Ellipsoide Zone (EZ) und die Membrana limitans externa (ELM) intakt sind, hyperreflektive Foci ([HF]; in Neuroretina migrierende RPE-Zellen) und eine Makula-Ischämie fehlen sowie das Verhältnis Monozyten zu Lymphozyten ([MLR]; Inflammationsmarker) erhöht ist. Zu diesem Ergebnis sind die Autoren einer aktuellen Arbeit gekommen.
In ihre prospektive Studie schlossen die Wissenschaftler 53 Patienten mit therapienaivem Makulaödem aufgrund eines RVO ein, bei denen intravitreale Injektionen (IVI) mit VEGF-Inhibitoren verabreicht wurden und eine Follow-up-Zeit von 12 Monaten bestand. Die Arbeitsgruppe führte vor den IVI eine ausführliche ophthalmologische Untersuchung, einschließlich OCT und Fluoreszenzangiographie (FAG), durch. Zusätzlich bestimmten die Forschenden mithilfe biochemischer Blutanalysen verschiedene Laborparameter. In Monat 12 bewertete die Studiengruppe das Ansprechen auf die Behandlung als „günstig“ oder als „ohne Ansprechen“, und analysierte potenzielle Assoziationen zwischen den Labor- und den bildgebenden Befunden und dem Therapieansprechen.
Die Forscher ermittelten mithilfe der univariaten Analyse, dass ein „günstiges“ Ansprechen 12 Monate nach Therapiebeginn mit folgenden Parametern zu Studienbeginn korrelierte: zentrale Netzhautdicke (CST) <464 µm (p<0,001), intakte EZ (p<0,001) und ELM (p=0,001), Fehlen von subretinaler Flüssigkeit, von HF (beide p<0,004), von einer epiretinalen Membran (ERM; p=0,020) und von einer Makula-Ischämie (p<0,001) sowie ein gesteigertes MLR (p=0,010). Alle anderen Laborparameter erreichten keine statistische Signifikanz.
Darüber hinaus konstatierten die Retinologen mithilfe der multivariablen Analyse, dass der EZ- und ELM-Status, HF, Makula-Ischämie und das MLR unabhängige Prädiktoren für das Ansprechen auf die Therapie darstellten.
(tt)