ROYAL OAK (Biermann) – Bei der Durchführung einer autologen Netzhauttransplantation (ART) bei 130 Augen beobachtete ein globales Konsortium trotz komplexer chirurgischer Pathologie gute anatomische und funktionelle Ergebnisse mit geringen Komplikationsraten. In die multizentrische, retrospektive, interventionelle, konsekutive Fallserienstudie wurden 130 Patienten eingeschlossen, die sich zwischen Januar 2017 und Dezember 2019 einer ART zur Behandlung von primären und refraktären Makulalöchern sowie einer kombinierten rhegmatogenen Netzhautablösung mit Makulaloch (MH-RRD) unterzogen haben.
Bei allen Patienten wurde eine Pars-Plana-Vitrektomie und eine ART durchgeführt, wobei die intraoperativen Variablen durch den Chirurgen modifiziert wurden. Für den Report sammelten die Autoren präoperative, intraoperative und postoperative Daten. Zwei Gutachter werteten verblindet die Bilder der optischen Kohärenztomographie (OCT) aus. Bewertet wurden weiterhin die Verschlussrate der Makulaforamen, bestkorrigierter Visus (VA), äußere Grenzmenbran, Integrität der ellipsoiden Zone (EZ) und Ausrichtung der neurosensorischen Schichten (ANL) im OCT.
Weltweit wurden 130 ART-Operationen von 33 Chirurgen durchgeführt. Die Patientendaten waren: Durchschnittsalter 63 ±6,3 Jahre, 58% Frauen, 41% Hellhäutige, 23% Afrikaner, 19% Asiaten und 17% Latinos. Der präoperative logMAR-VA betrug 1,37 ±0,12 (~20/500), was sich postoperativ signifikant auf 1,05 ±0,09 (etwa 20/225; p<0,001) verbesserte (mittleres Follow-up 8,6 ±0,8 Monate).
Eine ART wurde in 27% der Fälle zur Reparatur primärer Makulalöcher (n=35) durchgeführt, in 58% der Fälle bei refraktären Makulalöchern (n=76; mittlere Anzahl früherer Operationen 1,6 ±0,2) und in 15% der Fälle bei MH-RRD (n=19). Der mittlere maximale Durchmesser der Makulalöcher betrug 1470 ±160 μm, der mittlere minimale Durchmesser 840 ±94 μm und die mittlere axiale Länge 24,6 ±3,2 mm.
Insgesamt schlossen sich 89% der Makulalöcher (78,5% vollständig, 10% kleiner exzentrischer Defekt), mit einer Verschlussrate von 95% bei MH-RRD (68,4% vollständig, 26,3% kleiner exzentrischer Defekt). Der VA verbesserte sich bei 43% der Augen um mindestens 3 Visusstufen und bei 29% um mindestens 5 Visusstufen. Die Rekonstitution der EZ (p=0,02) und der ANL (p=0,01) im OCT war mit einem besseren endgültigen VA assoziiert. Es gab 5 Fälle von ART-Transplantat-Dislokation (3,8%), 5 Fälle von postoperativer Netzhautablösung (3,8%) und 1 Fall von Endophthalmitis (0,77%).
(isch)