LOS ANGELES (Biermann) – Den Autoren einer aktuellen Studie zufolge kann eine makuläre Neovaskularisationsmembran (MNV) protektiv die Progression einer makulären Atrophie (MA) verlangsamen und im Langzeitverlauf zu einer kleineren zentralen Atrophiezone im Vergleich zur trockenen geographischen Atrophie (GA) führen.
Die Wissenschaftler schlossen 117 Augen (95 Patienten) mit AMD (61 Augen mit GA; 56 Augen mit MA und MNV) in ihre retrospektive vergleichende Longitudinalstudie ein.
Das Studienziel bestand darin, die jährliche Wachstumsrate der Atrophie (mittels Rohdaten [roh] und Quadratwurzel-transformierten Daten [sqrt-transformiert]) beider Gruppen über einen Zeitraum von 5 Jahren zu vergleichen. Die Arbeitsgruppe grenzte mithilfe von Aufnahmen der Fundus-Autofluoreszenz-Bildgebung atrophische Regionen ab. Die Forschenden bewerteten und verglichen anschließend mithilfe von Flächenmessungen die Atrophieareale beider Gruppen, die während der Kontrollen für die ersten 2 Jahre alle 6 ±3 Monate und nachfolgend jährlich bis zur finalen Kontrolle nach 5 Jahren dokumentiert wurden.
Bei allen Augen lagen die vollständigen Befunde über die ersten 2 Jahre vor, während die Analyse der Ergebnisse über den gesamten Studienzeitraum von 5 Jahren nur bei 38,5% der Augen möglich war.
Die Forscher ermittelten, dass sich die mittlere Atrophiegröße zu Studienbeginn in beiden Gruppen nahezu entsprach (roh 1,74 vs. 1,53 mm2; p=0,56; sqrt-transformiert 1,17 vs. 1,02 mm; p=0,26). Demgegenüber fiel die Gesamt-Progressionsrate in der GA-Gruppe signifikant höher aus als in der MA-Gruppe (roh 1,72 vs. 1,32 mm2/Jahr; p=0,002; sqrt-transformiert 0,41 vs. 0,33 mm/Jahr; p=0,03). Ebenso beobachteten die Retinologen nach 5 Jahren bei den GA-Augen einen größeren Bereich des Atrophiewachstums im Vergleich zu den MA-Augen (roh +8,06 vs. +4,55 mm2; p=0,001; sqrt transformiert +1,93 vs. +1,38 mm; p=0,02). Gleichermaßen zeigte sich, dass sich die geschätzte sqrt-transformierte Atrophiefläche nach 2 Jahren in der GA-Kohorte als größer gegenüber derjenigen in der MA-Kohorte erwies (1,84 vs. 1,67 mm; p=0,01).
(tt)