GUANGZHOU (Biermann) – Die neonatale Netzhautblutung (NRH) ist eine der häufigsten Funduserkrankungen bei Neugeborenen. Die Blutung verschwindet spontan; über das langfristige Ergebnis ist jedoch nichts bekannt. Eine nicht interventionelle Kohortenstudie mit 125 Neugeborenen untersuchte daher die langfristigen Auswirkungen einer NRH auf die foveale Struktur und visuelle Funktion. Zumindest in dieser Studie mit der relativ kleinen Probandenzahl führten geburtsbedingte retinale Blutungen und sogar foveale Blutungen (FH) nicht zu Sehstörungen im Alter von 4 Jahren. In der Studie wurde jedoch laut Studienautoren eine dickere Fovea festgestellt, die hauptsächlich auf eine breitere äußere Körnerschicht (ONL) und eine flachere foveale Mulde zurückzuführen sei.
Die Kohortenstudie schloss 125 gesunde Neugeborene im Zeitraum 2013–2015 ein, darunter 50 Neugeborene mit NRH und 75 Neugeborene ohne NRH. Die Augen mit NRH wurden weiterhin in die FH-Gruppe und die Nicht-FH-Gruppe eingeteilt. In der prospektiven Längsschnittstudie wurden die Teilnehmer dann 4–6 Jahre nachbeobachtet. Die Ärzte führten umfassende ophthalmologische Untersuchung durch, einschließlich der Messung der bestkorrigierten Sehschärfe (BCVA), Spaltlampenuntersuchung, Refraktionsfehlermessung, Scanning-Laser-Ophthalmoskopie und Spectral-Domain-Optischer-Kohärenztomographie (SD-OCT). Die gesamte Netzhautdicke (TRT) sowie die inneren und äußeren Netzhautschichten wurden gemessen und verglichen.
Die NRH wurde innerhalb von 2,1 ±0,98 Wochen resorbiert (Median 3 Wochen). In den demografischen Merkmalen unterschieden sich die Gruppen nicht; es gab keinen signifikanten Unterschied beim logMAR BCVA (p=0,83) oder in der TRT. Die Subgruppenanalyse zeigte, dass die TRT an der Fovea (CRT) in der FH-Gruppe signifikant dicker war (p=0,005). Und die Segmentierungsanalyse zeigte eine signifikant dickere foveale ONL in der FH-Gruppe (p=0,017).
(isch)