AMSTERDAM (Biermann) – Eine multizentrische prospektive Kohortenstudie, an der Patienten aus 11 niederländischen Krankenhäusern und Augenkliniken teilnahmen, gibt Auskunft darüber, wie die gesundheits- und auf das Sehvermögen bezogene Lebensqualität, die Sehfunktion und die gesellschaftliche Teilhabe durch eine Hornhauttransplantation beeinflusst werden. Die Verfasser der Arbeit beobachteten nicht nur einen positiven Effekt, sondern konnten auch wichtige Prädiktoren identifizieren.
In die Untersuchung schlossen die Forschenden 238 Patienten ein, die auf eine Hornhauttransplantation warteten. Dies führten sowohl zu Beginn der Studie als auch 3, 6, 12 und 24 Monate nach der Transplantation den Fragebogen zur Lebensqualität bei Sehbehinderung (LVQOL) aus und machten Angaben zum Catquest-9SF, der Utrecht Scale for Evaluation of Rehabilitation-Participation (USER‑P) und der EuroQol‑5 Dimensions (EQ-5D). Zu den möglichen Prädiktoren, die untersucht wurden, gehörten soziodemografische und klinische Merkmale.
Die Werte der LVQOL-Subskala verbesserten sich vom Ausgangswert bis 24 Monate nach der Transplantation signifikant. Dabei beobachteten die Studienautoren große Effektstärken (grundlegende Aspekte: 44,5 vs. 24,7; p 0,001; Mobilität: 36,0 vs. 18,7; p<0,001; Anpassung: 24,1 vs. 9,5; p<0,001; Lesen und Feinarbeit: 28,0 vs. 12,2; p<0,001). Dasselbe war bei den Catquest-Werten der Fall (57,6 vs. 79,8; p<0,001). Einschränkungen und Zufriedenheit beim USER‑P erfuhren eine Verbesserung nach der Transplantation (Einschränkungen: 83,6 vs. 88,0; p<0,001; Zufriedenheit: 68,2 vs. 73,9; p<0,001), während sich die Werte auf der Subskala Häufigkeit verschlechterten (32,7 vs. 29,4; p<0,001). Die Effektstärken waren alle gering. Der Anteil der Probanden mit einem perfekten EQ-5D-Score nahm zu (47,7% vs. 56,5%; p=0,04). Als Faktoren, die bessere Ergebnisse vorhersagten, identifizierten die Forschenden männliches Geschlecht, Berufstätigkeit und Fuchs-Dystrophie. Mit schlechteren Ergebnissen hingegen waren bei Sehbehinderungen und beim Trockenen Auge zu rechnen.
(ac)