Late­ra­le Fornix-Orbi­to­to­mie bei Tränendrüsenläsionen

Erfolgreiche neue Methode zur Gewinnung von Biopsieproben

20. Dezember 2024

LEUVEN (Bier­mann) – Derzei­tig ist zur diagnos­ti­schen Biop­sie von Tränen­drü­sen­lä­sio­nen eine Orbi­to­to­mie über eine Ober­lid­fal­te oder eine late­ra­le Kant­ho­to­mie erfor­der­lich. Eine aktu­el­le Arbeit beschreibt eine neue chir­ur­gi­sche Tech­nik, die late­ra­le Fornix-Orbi­to­to­mie, die eine Gewin­nung von Biop­sie­pro­ben mit histopa­tho­lo­gi­schem diagnos­ti­schem Wert über einen trans­kon­junk­ti­va­len Zugang zur Tränen­drü­se, ohne Beschä­di­gung der Tränen­ka­näl­chen oder Verschie­bung des Stütz­sys­tem des Augen­lids, ermöglicht.

In ihre retro­spek­ti­ve Fall­se­rie schlos­sen die Wissen­schaft­ler alle Pati­en­ten, bei denen eine late­ra­le Fornix-Orbi­to­to­mie für eine diagnos­ti­sche Inzi­si­ons- oder Exzi­si­ons­bi­op­sie von Tränen­drü­sen­lä­sio­nen durch­ge­führt wurde, ein. Bei dem Eingriff wurde eine konjunk­ti­va­le Inzi­si­on in der late­ra­len Fornix, die von den Öffnun­gen der Tränen­ka­näl­chen entfernt ist, und ein intra­pe­rio­s­ta­ler chir­ur­gi­scher Korri­dor, um Zugang zur Tränen­drü­se zu erhal­ten, durchgeführt.

Die Studi­en­ko­hor­te umfass­te 16 Pati­en­ten (3 Männer, 13 Frauen) mit einem Durch­schnitts­al­ter von 48,3 Jahren (Spanne 24,0–78,9 Jahre). Die entnom­me­nen Läsio­nen betra­fen bei 14 Pati­en­ten den Orbi­tal­lap­pen, bei einem Pati­en­ten den Lidspal­ten­lap­pen und bei einem Pati­en­ten die gesam­te Drüse. In allen Fällen wurde eine histopa­tho­lo­gi­sche Diagno­se gestellt. Die Forscher ermit­tel­ten, dass sich post­ope­ra­tiv bei einem Pati­en­ten (6,3 %) ein neues mäßi­ges Adduk­ti­ons­de­fi­zit entwi­ckel­te, das sich nach der Adhä­sio­ly­se der Binde­haut­nar­be erhol­te. Zudem stell­ten sie bei 3 Pati­en­ten (18,8 %) eine vorüber­ge­hen­de leich­te Einschrän­kung der Adduk­ti­on oder Abduk­ti­on fest. Eine neue oder schlim­me­re Ptosis oder Erkran­kung des trocke­nen Auges wurde im Zusam­men­hang mit dem Eingriff jedoch nicht beob­ach­tet. Die durch­schnitt­li­che Dauer der post­ope­ra­ti­ven Nach­be­ob­ach­tung betrug 1,3 Jahre (Median 1,0 Jahre, Spanne 0,6–4,7 Jahre).

(sas)

Autoren: Mombaerts I et al.
Korrespondenz: ilse.mombaerts@uzleuven.be
Studie: The lateral fornix orbitotomy: a novel surgical corridor to lacrimal gland lesions
Quelle: Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 2024;262:3987–3995.
Web: https://doi.org/10.1007/s00417-024-06584-w

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