LOS ANGELES (Biermann) – In einer aktuellen Arbeit sind die Risikofaktoren für eine kurzfristige Reaktivierung der Frühgeborenen-Retinopathie (ROP) nach intravitrealer Ranibizumab (IVR) Therapie untersucht worden.
Die Autoren analysierten in ihrer retrospektiven Chart-Review-Studie Patienten, die zwischen 2013 und 2023 stationär auf ROP untersucht wurden und im Rahmen des UCLA-Gesundheitssystems eine IVR erhielten. Als primäre Ergebnisse wurden die Raten und der Zeitpunkt der kurzfristigen ROP-Reaktivierung, definiert als erneute Verschlechterung der ROP auf Stadium 2 oder 3 vor 52 Wochen postmenstruellen Alters (PMA), sowie Risikofaktoren für die Reaktivierung festgelegt. Zu den weiteren Ergebnissen gehörten unerwünschte Ereignisse und die Reaktivierungsrate nach einer zweiten intravitrealen Injektion.
Die Untersuchung schloss 82 Augen von 43 Patienten, die eine primäre intravitreale Injektion (0,25mg/0,025cc) bei ROP Typ 1 erhielten, ein. Die Wissenschaftler ermittelten, dass 13 Patienten (22 Augen) (30,2 % der Patienten, 26,8 % der Augen) im Durchschnitt 7,2±1,7 Wochen nach der Behandlung eine kurzfristige Reaktivierung entwickelten. Das erhöhte Reaktivierungsrisiko war mit einer Zone-I-Erkrankung (OR 6,23; 95%-KI 1,35–28,7; p=0,019), einem niedrigeren PMA bei der 1. Injektion (OR 1,64; 95%-KI 1,19–2,26; p=0,003) und einem niedrigeren Gestationsalter bei der Geburt (OR 1,80; 95%-KI 1,04–3,13, p=0,037) verbunden. Von den 13 Patienten, die wiederholte Injektionen erhielten, mussten 5 wegen einer zweiten Reaktivierung mit dem Laser behandelt werden (11,6 % der Patienten, die IVR erhielten). Den Forschern zufolge entwickelte kein Auge einen retinalen Gefäßverschluss, eine Endophthalmitis oder eine Katarakt.
Die Studienautoren fassten zusammen, dass nach einer primären IVR-Behandlung bei aggressiver ROP eine Wiederholung der Injektion erforderlich sein kann. Diese wiederholte IVR-Behandlung ist jedoch wirksam und hat nur wenige ophthalmologische Nebenwirkungen, auch wenn das Risiko einer zusätzlichen Reaktivierung bestehen bleibt.
(sas)