Kurz­fris­ti­ge Reak­ti­vie­rung von ROP nach primä­rer Ranibizumab-Behandlung

Wiederholte IVR-Behandlung ist wirksam und sicher

29. Juli 2024

LOS ANGELES (Bier­mann) – In einer aktu­el­len Arbeit sind die Risi­ko­fak­to­ren für eine kurz­fris­ti­ge Reak­ti­vie­rung der Früh­ge­bo­re­nen-Reti­no­pa­thie (ROP) nach intra­vit­rea­ler Rani­bi­zu­mab (IVR) Thera­pie unter­sucht worden.

Die Autoren analy­sier­ten in ihrer retro­spek­ti­ven Chart-Review-Studie Pati­en­ten, die zwischen 2013 und 2023 statio­när auf ROP unter­sucht wurden und im Rahmen des UCLA-Gesund­heits­sys­tems eine IVR erhiel­ten. Als primä­re Ergeb­nis­se wurden die Raten und der Zeit­punkt der kurz­fris­ti­gen ROP-Reak­ti­vie­rung, defi­niert als erneu­te Verschlech­te­rung der ROP auf Stadi­um 2 oder 3 vor 52 Wochen post­men­struel­len Alters (PMA), sowie Risi­ko­fak­to­ren für die Reak­ti­vie­rung fest­ge­legt. Zu den weite­ren Ergeb­nis­sen gehör­ten uner­wünsch­te Ereig­nis­se und die Reak­ti­vie­rungs­ra­te nach einer zwei­ten intra­vit­rea­len Injektion.

Die Unter­su­chung schloss 82 Augen von 43 Pati­en­ten, die eine primä­re intra­vit­rea­le Injek­ti­on (0,25mg/0,025cc) bei ROP Typ 1 erhiel­ten, ein. Die Wissen­schaft­ler ermit­tel­ten, dass 13 Pati­en­ten (22 Augen) (30,2 % der Pati­en­ten, 26,8 % der Augen) im Durch­schnitt 7,2±1,7 Wochen nach der Behand­lung eine kurz­fris­ti­ge Reak­ti­vie­rung entwi­ckel­ten. Das erhöh­te Reak­ti­vie­rungs­ri­si­ko war mit einer Zone-I-Erkran­kung (OR 6,23; 95%-KI 1,35–28,7; p=0,019), einem nied­ri­ge­ren PMA bei der 1. Injek­ti­on (OR 1,64; 95%-KI 1,19–2,26; p=0,003) und einem nied­ri­ge­ren Gesta­ti­ons­al­ter bei der Geburt (OR 1,80; 95%-KI 1,04–3,13, p=0,037) verbun­den. Von den 13 Pati­en­ten, die wieder­hol­te Injek­tio­nen erhiel­ten, muss­ten 5 wegen einer zwei­ten Reak­ti­vie­rung mit dem Laser behan­delt werden (11,6 % der Pati­en­ten, die IVR erhiel­ten). Den Forschern zufol­ge entwi­ckel­te kein Auge einen reti­na­len Gefäß­ver­schluss, eine Endo­ph­thal­mi­tis oder eine Katarakt.

Die Studi­en­au­toren fass­ten zusam­men, dass nach einer primä­ren IVR-Behand­lung bei aggres­si­ver ROP eine Wieder­ho­lung der Injek­ti­on erfor­der­lich sein kann. Diese wieder­hol­te IVR-Behand­lung ist jedoch wirk­sam und hat nur wenige ophthal­mo­lo­gi­sche Neben­wir­kun­gen, auch wenn das Risiko einer zusätz­li­chen Reak­ti­vie­rung bestehen bleibt.

(sas)

Autoren: Strawbridge J et al.
Korrespondenz: Tsui I.;  itsui@jsei.ucla.edu
Studie: Short-term reactivation of retinopathy of prematurity following primary ranibizumab treatment
Quelle: Retina; 2024 Jul 17
Web: doi: 10.1097/IAE.0000000000004206

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