BIRMINGHAM (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass eine abnorme Morphologie der Meibom-Drüsen (MG) bei aktiven oder vormaligen Kontaktlinsenträgern (CL) zwar auf eine Keratokonjunktivitis-Sicca (KCS) hindeutet, jedoch keine Morphometriken der MG einen klinisch bedeutsamen Vorhersagewert für die Erkennung einer KCS bei diesem Kollektiv liefern.
Die Wissenschaftler schlossen 112 Teilnehmer, die entweder aktuell CL-Träger waren oder ehemals gewesen sind, in ihre Studie ein.
Die Arbeitsgruppe diagnostizierte das Syndrom des trockenen Auges (DED) bei den Teilnehmern, wenn zum einen das schlechtere Auge eine reduzierte Höhe des Tränenmeniskus (TMH) von <0,2 mm aufwies, zum anderen eine nichtinvasive Tränenfilmaufrisszeit (NITBUT) von <10 s vorlag sowie beim Standardized-Patient-Evaluation-of-Eye-Dryness (SPEED)-Fragebogen ein Score >5 erreicht wurde. Zusätzlich führten die Forschenden eine Meibographie durch, deren Aufnahmen subjektiv von 2 Untersuchern zu den folgenden MG-Charakteristika beurteilt wurden: verformt, gewunden, hakenförmig, abnorme Lücken, überlappend, flockige Bereiche, Kaulquappen-ähnlich, verdünnt, verdickt, geisterartig, fehlende Ausdehnung bis zum Lidrand, verkürzt sowie funktionslos (Atrophie). Nachfolgend bestimmte die Studiengruppe die Diagnosefähigkeit für das DED bei jeder Metrik mithilfe der Analyse der Grenzwertoptimierungskurve (ROC).
Die Forscher ermittelten, dass bei 18,8% der 112 Teilnehmern, davon 60,7% Frauen, die Diagnose eines DED gestellt wurde. Des Weiteren stellten die Experten fest, dass sich als die einzigen MG-Morphologiemetriken, die eine KCS geringfügig vorhersagen können, verdickte MG im Oberlid (p=0,046), verdickte MG mittig im Ober- und Unterlid (p=0,007) sowie eine Atrophie der MG im Oberlid (p=0,043) zeigten. Darüber hinaus erreichte keine dieser Metriken einen bedeutsamen Bereich unter der ROC (alle <0,70).
(tt)