SHANGHAI (Biermann) – Die Bewertung der Wirksamkeit und okulären Toxizität einer Strahlentherapie mit extrem niedriger Dosis (4 Gy) bei der Behandlung von Lymphomen des Mukosa-assoziierten lymphatischen Gewebes (MALT) der Bindehaut zeigte eine sehr gute therapeutische Wirkung auf das konjunktivale MALT-Lymphom bei akzeptabler Toxizität.
In eine Studie dazu wurden 15 Patienten mit konjunktivalem MALT-Lymphom aus dem Zeitraum 2020–2022 retrospektiv analysiert. Die Teilnehmer unterzogen sich einer Ultra-Niedrigdosis-Strahlentherapie mit 4 Gy in aufeinanderfolgenden 2‑Gy-Fraktionen. Als Langzeitergebnisse wurden die Ansprechrate, die Ansprechzeit, Rezidive oder Progression sowie strahlentherapiebedingte toxische Wirkungen festgelegt.
Bei allen 15 Patienten (8 Männer, 7 Frauen) wurde ein histopathologisch bestätigtes MALT-Lymphom diagnostiziert, das ein- oder beidseitig in der Bindehaut lokalisiert war. Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 30 Monaten (Bereich 9–48) wurde in 89 % der Fälle (n=13) ein vollständiges Ansprechen und in 11 % (n=2) ein partielles Ansprechen beobachtet. Dabei betrug die mediane Zeit bis zum vollständigen Ansprechen 2 Monate (Bereich 1–12). Es wurden weder lokale noch entfernte Rezidive beobachtet und es trat keine Progression der Erkrankung auf. Die Wissenschaftler stellten nach der Strahlentherapie keine akuten toxischen Wirkungen bei den Patienten fest. Nur 3 Patienten entwickelten als Spättoxizität der Behandlung eine leichte Trockenheit der Augen.
Die Autoren weisen darauf hin, dass weitere Untersuchungen, wie randomisierte kontrollierte klinische Studien, weitere Belege für die klinische Behandlung liefern könnten.
(sas)