PUNE (Biermann) – Bei dem ToucHb handelt es sich um ein nichtinvasives Anämie-Screening-Gerät, mit dem eine Aufnahme der Konjunktiva erfolgt. Dabei ist es laut den Autoren einer aktuellen Arbeit möglich, anhand einer Quantifizierung der Farbe (Blässe) der konjunktivalen Kapillaren nach den Prinzipien der Reflexionsphotometrie die Werte von Hämoglobin (Hb) im systemischen Kreislauf abzuschätzen. ToucHb kommt insbesondere bei jungen Mädchen, die Angst vor einer Blutabnahme haben, zum Einsatz, um die Diagnose einer Anämie frühzeitig zu verifizieren und zeitnah eine Therapie einzuleiten.
Die Wissenschaftler schlossen insgesamt 2099 Mädchen im Alter zwischen 10 bis 19 Jahren in ihre Studie ein. Bei 1511 Mädchen (mittleres Alter 12,9±1,64 Jahre) erfolgte ein Anämie-Screening im Rahmen eines ophthalmologischen Screenings in 5 städtischen Schulen (Schulgruppe). Als Haus-zu-Haus-Screening wurde die Untersuchung bei 588 Mädchen (mittleres Alter 14,4±1,2 Jahre) von zuhause und/oder in einem wohnortnahen Sehzentrum (Hausgruppe) durchgeführt. Jedes Mädchen erhielt 60 Tabletten mit Eisen und Folsäure sowie eine Tablette des Anthelminthikums Albendazol (Arzneimittel bei Wurmbefall). Die Arbeitsgruppe evaluierte die Therapieergebnisse nach 3 Monaten.
Die Forscher ermittelten, dass bei 949 Schülerinnen (62,8%) in der Schulgruppe ein Hb-Wert von ≤9 g/dl vorlag. Diese Kinder wiesen einen mittleren Hb-Wert von 6,1±1,4 g/dl zu Studienbeginn auf, der sich nach 3 Monaten auf 9,6±1,03 g/dl steigerte (p<0,001).
Des Weiteren stellten die Experten fest, dass 116 Mädchen (19,7%) in der Hausgruppe einen Hb-Spiegel von ≤9 g/dl zeigten. Hier ergab sich ein mittlerer Hb-Wert von 7,9±1,05 g/dl vor der Therapie, der sich nach 3 Monaten auf 9,6±1,02 g/dl verbesserte (p<0,001).
Die Autoren resümieren, dass mit dem ToucHb, welches von geschultem, nichtärztlichem Personal bedient wird, eine einfach zu handhabende Untersuchung zur Verfügung steht, die dazu beitragen kann, anämische junge Mädchen zu selektieren und deren Gesundheitszustand mittels Nahrungsergänzungsmitteln zu verbessern.
(tt)