Kombi­nier­te MIGS mit Phako­emul­si­fi­ka­ti­on bei Offenwinkelglaukom

Kombinierte Phako-MIGS von Vorteil und sicher

2. Oktober 2024

VANCOUVER (Bier­mann) – Eine aktu­el­le Studie zeigt, dass die kombi­nier­te mikro­in­va­si­ve Glau­kom­chir­ur­gie (MIGS) mit Phako­emul­si­fi­ka­ti­on (Phako) im Vergleich zur allei­ni­gen Phako­emul­si­fi­ka­ti­on für Pati­en­ten mit Offen­win­kel­glau­kom von Vorteil ist und die Inzi­denz von sehkraft­be­dro­hen­den Ereig­nis­sen nicht erhöht.

Für diese Arbeit führ­ten die Wissen­schaft­ler eine Multi­da­ten­bank-Lite­ra­tur­su­che durch. Sie erfass­ten MIGS-Arti­kel, die vor dem 19. April 2024 veröf­fent­licht wurden. Insge­samt wurden 95 Studi­en mit 9733 Augen, die nach 1 Jahr nach­be­ob­ach­tet wurden, einge­schlos­sen. Die wich­tigs­ten Ausschluss­kri­te­ri­en waren eine unzu­rei­chen­de Nach­be­ob­ach­tung, ein signi­fi­kan­ter Verlust an Nach­be­ob­ach­tung, eine eigen­stän­di­ge MIGS-Opera­ti­on oder nicht berich­te­te primä­re Ergebnisse.

Die MIGS wurden nach ihren Wirk­me­cha­nis­men grup­piert: 1. Bypass des Trabe­kel­werks ™, der den Abfluss des Kammer­was­sers in den Schlemm’schen Kanal (SC) verbes­sert; 2. Nicht-GATT-Gonio­to­mien, bei denen das TM mit unter­schied­li­chen Vorrich­tun­gen entfernt wird; 3. GATT, bei denen das TM mit einem in den SC einge­führ­ten Kathe­ter oder einer Naht entfernt wird. Die Wirk­sam­keit wurde anhand der Senkung des Augen­in­nen­drucks und der Medi­ka­men­ten­ein­nah­me gemes­sen, während die Sicher­heit anhand des Auftre­tens von sehkraft­be­dro­hen­den und ande­ren uner­wünsch­ten Ereig­nis­sen vergli­chen wurde.

Die Wissen­schaft­ler ermit­tel­ten für die Kontroll­grup­pe einen Ausgangs­druck von 16,9 (95%-KI 15,9–17,9) mmHg bei 1,43 (1,19–1,68) Medi­ka­men­ten und einen post­ope­ra­ti­ven Druck von 15,2 (95%-KI 14,4–15,9) mmHg bei 0,80 (0,54–1,00) Medi­ka­men­ten. Der Ausgangs­druck des TM-Bypas­ses betrug 18,2 (17,6–18,7) mmHg bei einer Medi­ka­ti­on von 1,89 (1,78–2,01) und sank ein Jahr nach der Opera­ti­on auf einen IOD von 14,8 (14,5–15,1) mmHg bei einer Medi­ka­ti­on von 0,80 (0,65–0,95). Der Ausgangs­druck der Pati­en­ten ohne GATT-Gonio­to­mie lag bei 20,0 (19,2–20,8) mmHg unter 2,30 (2,09–2,53) Medi­ka­men­ten, und bei der Nach­un­ter­su­chung nach 1 Jahr betrug der IOD 14,6 (14,3–15,0) mmHg unter 1,41 (1,22–1,62) Medi­ka­men­ten. Der GATT-Basis­druck von 21,8 (19,5–24,1) mmHg unter 2,90 (2,36–3,44) Medi­ka­men­ten wurde1 Jahr nach der Opera­ti­on auf einen Druck von 12,5 (10,0–15,0) mmHg unter 0,73 (0,37–1,09) Medi­ka­men­ten redu­ziert. Die Autoren berich­te­ten, dass alle MIGS-Grup­pen im Vergleich zur Kontroll­grup­pe glei­che oder nied­ri­ge­re Raten an sehkraft­be­dro­hen­den Ereig­nis­sen und sekun­dä­ren Glau­ko­m­ope­ra­tio­nen aufwie­sen. Dabei zeigte GATT mit 27,7 (13,5–44,5) % die höchs­te Hyphe­ma­ra­te, gefolgt von der Nicht-GATT-Gonio­to­mie mit 15,5 (7,8–25,0) % auf. Beide waren signi­fi­kant höher als die TM-Bypass- und die Kontroll­grup­pe mit Hyphe­ma­ra­ten von 3,5 (1,6–5,9) % bzw. 4 %.

(sas)

Autoren: Yuan PHS et al.
Korrespondenz: Yuan PH; shawn.yuan910@gmail.com
Studie: Combined Micro-Invasive Glaucoma Surgery (MIGS) with Phacoemulsification in Open Angle Glaucoma: A Systematic Review and Meta-Analysis
Quelle: Am J Ophthalmol; 2024 Jul 30
Web: doi: 10.1016/j.ajo.2024.07.034

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