NIZZA (Biermann) – In einer Pilotstudie untersuchte eine französisch-englische Arbeitsgruppe, ob es eine Übereinstimmung zwischen den verschiedenen Stadien der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) gibt, wie sie durch die vereinfachte AREDS-Klassifikation festgelegt beziehungsweise durch neue Bewertungskriterien mittels Mikroperimetrie bestimmt werden. Ihr Fazit: Die Mikroperimetrie böte eine neue reproduzierbare Methode zur anatomisch-funktionellen Makula-Analyse.
Die Ophthalmologen führten bei 59 Augen mit früher, mittlerer oder fortgeschrittener AMD eine vollständige Augenuntersuchung sowie eine mikroperimetrische Untersuchung (MAIATM, Macular Integrity Assessment, CenterVue, Padua, Italien) durch. Für jede klinische Gruppenkategorie analysierten sie 19 Bewertungskriterien. Es wurden 20 weibliche und 12 männliche Teilnehmer im Durchschnittsalter von 74 Jahren eingeschlossen. 13 Augen wurden in der Kategorie 1 eingestuft, 11 Augen in der Kategorie 2, 17 Augen in der Kategorie 3 und 18 Augen in der Kategorie 4.
Alle bewerteten Mikroperimetriekriterien in Bezug auf die Netzhautempfindlichkeit zeigten einen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den Stadien (p<0,05). Bei 55,6% der Augen, die in Kategorie 4 eingestuft wurden, war die Fixationsstabilität instabil (p=0,001). Die Analyse des Abstands zwischen den beiden retinalen Fixationsorten (PRL) – PRL initial und PRL final – war in Kategorie 4 größer (p=0,0258). Die mittlere Empfindlichkeit in den Kategorien 2 und 3 korrelierte mit dem Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von retikulären Pseudodrusen (p=0,0137).
Die mittlere Empfindlichkeit und die kategorisierte Empfindlichkeit (auf 25, 15 und 5 dB eingestellt) und die fünf höheren und niedrigeren Stimulusempfindlichkeiten schienen die empfindlichsten Kriterien zur Unterscheidung der 4 AMD-Kategorien zu sein, so das Resümee der Studienautoren.
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