Kind­li­cher Keratokonus

Review unterstreicht Notwendigkeit einer multidisziplinären Versorgung

1. März 2025

DELHI (Bier­mann) – Für ein umfas­sen­des Manage­ment des Kera­to­konus Kindes­al­ter braucht es einen multi­dis­zi­pli­nä­ren Ansatz, beto­nen die Autoren eines aktu­el­len Reviews: Daran betei­ligt werden sollen ihrer Auffas­sung zufol­ge neben Augen­ärz­ten unter ande­rem auch Opto­me­tris­ten und Pädia­ter. Ziel müsse es sein, die Auswir­kun­gen eines Kera­to­konus auf das Leben betrof­fe­ner Kinder möglichst gering zu halten. Folgen der bei Kindern häufi­gen Horn­haut­er­kran­kung könn­ten Sehbe­hin­de­rung und Ambly­o­pie sein.

Im Vergleich zu Erwach­se­nen zeich­ne sich der kind­li­che Kera­to­konus durch eine rasche­re Progres­si­on und häufi­ge­re Kompli­ka­tio­nen aus, schrei­ben Gupta et al. Ein Kera­to­konus wirke sich im Kindes­al­ter auch poten­zi­ell stär­ker auf die Lebens­qua­li­tät aus. Nach seiner Mani­fes­ta­ti­on typi­scher­wei­se im Verlauf der Puber­tät könne er, sofern eine Behand­lung unter­bleibt, rasch zu schwe­re­ren Stadi­en voran­schrei­ten – regel­mä­ßi­ge Scree­nings bei bestehen­dem Verdacht sowie eine aufmerk­sa­me Beob­ach­tung solcher Kinder seien uner­läss­lich für eine früh­zei­ti­ge Diagno­se, erklä­ren die Verfas­ser des Reviews. Sie warnen außer­dem, dass gleich­zei­tig auftre­ten­de und die Augen betref­fen­de Aller­gien sowie Augen­an­oma­lien, syste­mi­sche Erkran­kun­gen und eine mangeln­de Kontakt­lin­sen-Compli­ance eine sofor­ti­ge Inter­ven­ti­on verhin­dern und oftmals die Reha­bi­li­ta­ti­on verzö­gern können.

Die Forschen­den heben die Vernet­zung von Horn­haut­kol­la­gen als entschei­den­de Maßnah­me in der Behand­lung des kind­li­chem Kera­to­konus hervor: Sie stärke die Horn­haut­mi­kro­struk­tur und stoppe eine Progres­si­on. Soll­ten konser­va­ti­ve Inter­ven­tio­nen nicht zum Erfolg führen, stell­te die Kera­to­plas­tik eine prak­ti­ka­ble Option mit im Allge­mei­nen güns­ti­gen Ergeb­nis­sen dar. Gupta et al. weisen dabei aber auch auf beson­de­re Heraus­for­de­run­gen bei der post­ope­ra­ti­ven Versor­gung hin, die Nähte, lang­fris­ti­ges Trans­plan­tat­über­le­ben und die Tatsa­che betref­fen, dass wieder­hol­ter Unter­su­chun­gen unter Anäs­the­sie nötig sind.

(ac)

Autoren: Gupta Y et al.
Korrespondenz: Namrata Sharma; namrata.sharma@gmail.com
Studie: Pediatric keratoconus
Quelle: Surv Ophthalmol 2025;70(2):296-330.
Web: https://doi.org/10.1016/j.survophthal.2024.10.00

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