NEW YORK (Biermann) – Die Zeit zwischen Tod und Konservierung der Spenderhornhaut (death-to-preservation time, DPT) ist nicht assoziiert mit klinisch bedeutsamen Verringerungen der Endothelzelldichte, einem primären Transplantatversagen oder einer möglichen Infektion.
Zu diesem Ergebnis kommt eine amerikanische Studie, bei der Spenderhornhäute älter als 10 Jahre mit einer Endothelzelldichte von 2000–4500 Zellen/mm2 retrospektiv analysiert wurden, welche zwischen 2011 und 2018 für eine einzelne Hornhautbank entnommen wurden. Verglichen wurden Hornhäute mit kurzer und langer DPT, d.h. mit weniger oder mehr als 14 Stunden DPT. Ausgeschlossen wurden Hornhäute mit einer Vorgeschichte von intraokularer Chirurgie oder Diabetes. Die Analysen wurden untere anderem für das Spenderalter zum Todeszeitpunkt adjustiert.
Von 12.015 Hornhäuten zeigten die Hornhäute mit langer DPT eine statistische, aber nicht klinisch signifikant höhere Endothelzelldichte als Hornhäute mit kurzer DPT ((2754 vs. 2724 cells/mm2, P < 0,01). Bei primärem Transplantatversagen oder Infektionen fand sich kein Unterschied zwischen kurzer und langer DPT (0,28% bzw. 0,26%, P = 0,86 für Transplantatversagen; 0,43% bzw. 0,29%, P = 0,51 für Infektionen). (ak)
Keratoplastik
Zeit zwischen Tod und Konservierung in der Hornhautbank hat keinen Einfluss auf die Qualität von Spenderhornhäuten
28. November 2021
Autoren: Sun MJ et al.
Korrespondenz: mis2060@nyp.org
Studie: Primary Graft Failure, Infection, and Endothelial Cell Density in Corneal Transplants With Increased Death-to-Preservation Time
Quelle: Cornea. 2021 Nov 1;40(11):1462-1465.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000002697
