Nach erfolgreicher Keratoplastik ist eine Kontaktlinsenanpassung sinnvoll, um den bestmöglichen Visus zu erreichen. Ein systematischer Review zeigte, dass sich die Komplikationen einer Kontaktlinsenversorgung nach Keratoplastik in Grenzen halten. Vier Datenbanken wurden nach Studien durchsucht, die zwischen Januar 2010 und Juli 2023 veröffentlicht wurden.
Die eingeschlossenen Studien wurden auf visuelle Ergebnisse, tägliche Tragedauer, subjektiven Tragekomfort, Gründe für den Abbruch der Versorgung, Hornhautendothelzeldichte, zentrale Hornhautdicke und Komplikationen untersucht. Die Untersuchung umfasste dreizehn Fallserien und zwei Übersichtsarbeiten mit insgesamt 464 Augen, von denen 97 % eine perforierende Keratoplastik erhalten hatten.
Sklerale Kontaktlinsen waren die am häufigsten eingesetzten Linsen (285 Augen, 61%). Alle Studien berichteten über eine signifikante Verbesserung der Sehschärfe durch die Kontaktlinsen-Korrektur. Die meisten Patienten konnten die Kontaktlinsen nach der Keratoplastik bequem acht bis zwölf Stunden am Tag tragen. Die Abbruchrate reichte von 0% bis 39%. Die Versorgung wurde hauptsächlich aufgrund von Kontaktlinsen-Unverträglichkeit, fehlendem Tragekomfort und Transplantatabstoßung abgebrochen. Die Hornhauttransplantatabstoßung (18 Augen) war die am häufigsten berichtete Komplikation, gefolgt von Bindehauthyperämie (8 Augen), Hornhautepitheltrauma (5 Augen), Transplantatödem (4 Augen) und mikrobieller Keratitis (3 Augen).
Insgesamt konnte das Review belegen, dass eine Kontaktlinsenversorgung eine wirksame und in aller Regel gut verträgliche Versorgung zur Sehschärfenverbesserung nach Keratoplastik darstellt. (ak)
Keratoplastik
Kontaktlinsen sind Mittel der ersten Wahl zur Visusrehabiliation
28. Mai 2025
Autoren: Mirzaei SK et al.
Korrespondenz: firouze.hatami1376@gmail.com
Studie: Contact lenses for visual rehabilitation in post-keratoplasty eyes: A systematic review
Quelle: Cont Lens Anterior Eye. 2025 Jun;48(3):102374.
Web: https://doi.org/10.1016/j.clae.2025.102374
