SÃO PAULO (Biermann) – In einer brasilianischen Studie wurden die Patientenakten von hornhauttransplantierten Kindern bis maximal sieben Jahre auf Ätiologie, Visusergebnis und Transplantatüberleben untersucht, um daraus Risikofaktoren für ein Transplantatversagen ableiten zu können. Die in die Studie eingeschlossenen Kinder wurden vor und nach Keratoplastik ophthalmologisch untersucht. Unter anderem wurde ein Visusäquivalent mittels Preferential looking und VEP erhoben.
Insgesamt 56 Keratoplastiken wurden bei 51 Augen von 43 Kindern durchgeführt. Die Patienten wurden anhand des Auftretens der indikationsbegründenden Hornhauttrübung in zwei Gruppen aufgeteilt: Gruppe 1 wies angeborene Hornhauttrübungen auf (72.5%), die zweite Gruppe erworbene Trübungen (17.5%). Die häufigste Indikation für eine Keratoplastik stellte das kongenitale Glaukom dar (29.4%). Die Kaplan-Meier-Transplantatüberlebensraten lagen bei insgesamt 64,7% während einer Nachbeobachtungszeit von 24 Monaten. Ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen fand sich nicht. Beide Gruppen zeigten eine signifikante Visusbesserung (P = .0022 bei kongenitalen Trübungen, P < .0001 bei erworbenen Trübungen).
Neben Abstoßungsreaktionen stellte sich die Diagnose eines kongenitalen Glaukoms als einer der Risikofaktoren für ein Transplantatversagen heraus. (ak)