BALTIMORE (Biermann) — Die Hornhauttransplantation ist der Behandlungsstandard für kindliche Hornhauttrübungen. Ein Konsensus bezüglich der optimalen Operationsmethode existiert bisher nicht. Aus diesem Grund wurden im vorliegenden Review retrospektiv die Daten von vier großen Hornhautbanken in Bezug auf pädiatrische Patienten im Alter von unter 18 Jahren analysiert. Diese hatten zwischen Januar 2005 und Dezember 2017 eine Hornhauttransplantation erhalten.
Herausgearbeitet wurden Trends in der Indikationsstellung, die Art der Keratoplastik sowie Charakteristiken von Spendern und Empfängern. Insgesamt wurden 2620 Fälle analysiert. Häufigste durchgeführte Opertion war mit 79% aller Fälle die perforierende Keratoplastik, wobei seit 2008 ein Trend zum häufigeren Einsatz von lamellierenden Verfahren zu erkennen war. Am häufigsten wurde die Indikation zur Keratoplastik bei Hornhautektasie oder Hornhautausdünnung (34,1%) gefolgt von kongenitalen Hornhauttrübungen bei Kindern unter fünf Jahren (17,0%) gestellt. Das durchschnittliche Spenderalter lag bei unter fünf Jahren für die jüngste Empfängergruppe.
Die Indikationen für eine Keratoplastik variierten in den verschiedenen Altersgruppen, entsprachen aber in etwa denen in früheren Studien. Chirurgen bevorzugten jüngere Spender für junge Patienten und hätten inzwischen höhere Ansprüche in Bezug auf die Endothelzellzahl der Spenderhornhäute.
Die Autoren des Reviews sahen eine zentrale Datenbank für pädiatrische Keratoplastiken als sinnvoll insbesondere zur Analyse von Langzeitverläufen an.
(ak)