NEW YORK (Bier­mann) — Eine steile Kerato­me­trie und eine dünne Horn­haut sowie das Down-Syndrom prädis­po­nie­ren Horn­häu­te mit Kera­to­konus für die Entwick­lung eines akuten cornea­len Hydro­ps (ACH) einschließ­lich klini­scher und tomo­gra­phi­scher Risikofaktoren.
Die retro­spek­ti­ve Unter­su­chung von Kera­to­konus-Pati­en­ten in einer augen­ärzt­li­chen Einrich­tung in New York zwischen Januar 2015 bis Mai 2023 führte zu diesem Ergeb­nis und gab außer­dem einen Eindruck von tomo­gra­phi­schen Horn­haut­ver­än­de­run­gen nach einem ACH. Augen mit fort­ge­schrit­te­nem Kera­to­konus (Stadi­um IV der Amsler-Krum­eich-Klas­si­fi­ka­ti­on bei Erst­un­ter­su­chung) dien­ten als Kontroll­grup­pe und wurden mit Augen mit akutem ACH vergli­chen. Erho­ben wurden demo­gra­phi­sche, klini­sche und topo­gra­phi­sche Fakto­ren. Bei jeder Nach­un­ter­su­chung wurden Visus, Kerato­me­trie und Horn­haut­di­cke gemessen.
Von 19 Pati­en­ten entwi­ckel­ten 23 Augen einen ACH. Die Häufig­keit bekann­ter klini­scher Asso­zia­tio­nen wie saiso­na­le Aller­gien, Augen­rei­ben, Schnar­chen, Asthma und Ekzeme war in den Hydro­ps- und Kontroll­grup­pen ähnlich. In der Hydro­ps­grup­pe war aller­dings die Inzi­denz des Down-Syndroms höher (P = 0,04).
Die Augen, die einen Hydro­ps entwi­ckel­ten, hatten bei der Erst­un­ter­su­chung eine ähnli­che best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe, aber eine stei­le­re Kerato­me­trie (P = 0,003) und dünne­re Horn­häu­te (P < 0,001) als die Kontroll­grup­pe. Nach dem Hydro­ps kam es im Laufe der Zeit zu einer progres­si­ven Abfla­chung der Horn­haut und einer Verrin­ge­rung der maxi­ma­len Kerato­me­trie. Die endgül­ti­ge best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe war jedoch erwar­tungs­ge­mäß schlech­ter als bei der Erst­un­ter­su­chung vor dem Hydro­ps ( P = 0,03) sowie im Vergleich zu den Kontroll­au­gen ( P < 0,001). (ak)