GUANGZHOU (Biermann) — Existieren tatsächlich kausale Zusammenhänge zwischen Schnarchen und Keratokonus (KK), die für klinische Prävention und Therapie entscheidend sein könnten?
Dieser ungewöhnlich klingenden Frage ging eine chinesische bidirektionale Fall-Kontroll-Studie mit zwei Stichproben und mendelscher Randomisierung (MR) nach. Die MR stellt eine innovative Methode dar, welche genetische Variationen als natürliches Experiment nutzt, um kausale Zusammenhänge zwischen potenziell veränderbaren Risikofaktoren und gesundheitlichen Beobachtungsdaten untersucht.
Die mit Schnarchen assoziierten Einzelnukleotid-Polymorphismen wurden aus der britischen Biobank-Kohorte mit 218.346 Teilnehmern (61.792 Fälle und 156.554 Kontrollen) entnommen. Statistiken für den KK wurden aus der europäischen Abstammungskohorte mit 209.598 Teilnehmern (311 Fälle und 209.287 Kontrollen) erstellt. Die Methode der inversen Varianzgewichtung wurde als primäre Schätzung angewandt, während der gewichtete Median und die MR-Pleiotropie-Restsumme sowie Ausreißer eine untergeordnete Rolle spielten.
Ein erhöhtes Schnarchrisiko zeigte einen robusten kausalen Effekt auf den KK (invers-varianz-gewichtet: kausaler Effekt = 9,821, 95% Konfidenzintervall [CI], 1,944–17,699; P = 0,015), der mit ergänzenden Methoden des gewichteten Medians (kausaler Effekt = 11. 117, 95% CI, 2.603–19.631, P = 0.010), Maximum Likelihood (kausaler Effekt = 10.245, 95% CI, 3.967–16.523, P = 0.001), und MR-Pleiotropie-Restsumme und Ausreißer (kausaler Effekt = 9.793, 95% CI, 2.316–17.269, P = 0.028). Es konnte jedoch keine Kausalität des KK für das erhöhte Schnarchrisiko festgestellt werden.
Diese Studie liefere allerdings genetische Belege für die kausale Rolle des Schnarchens für den KK, schlussfolgerten die Autoren aus ihren Ergebnissen. (ak)
Keratokonus
Weisen Schnarcher häufiger einen Keratokonus auf?
12. März 2025
Autoren: Chen X et al.
Korrespondenz: yukeming@mail.sysu.edu.cn
Studie: Genetic Evidence Supporting a Causal Role of Snoring in Keratoconus: A Bidirectional Mendelian Randomization Study
Quelle: Cornea. 2025 Feb 1;44(2):221-225.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003741
