TEL AVIV (Biermann) – Typischerweise führt die Kalkulation einer Intraokularlinse bei Keratokonus zu einem postoperativen hyperopen Refraktionsfehler. In einer retrospektiven Fallstudie wurden die vorhandenen Formeln zur Berechnung einer torischen intraokularlinse auf ihre Genauigkeit überprüft.
Bei 32 eingeschlossenen Augen mit Keratokonus wurden postoperativer Visus und manifeste Refraktion gemessen. Innerhalb einer Spanne von 0,50 bis 2,00 dpt. wurden der vorhergesagte Refraktionsfehler und die Genauigkeit der Kalkulation für verschiedene Formeln verglichen.
Der Visus verbesserte sich in allen Fällen postoperativ. Der subjektive Astigmatismus verringerte sich von ‑2,95 +/- 2,10 dpt auf ‑0,95 +/- 0,80 dpt (P < 0,001). Folgende durchschnittliche Fehler fanden sich: Barrett True-K-Formel für Keratokonus mit gemessener oder geschätzter posteriorer cornealer Power 0,34 dpt; Barrett Universal II-Formel 0,64 dpt; Kane-Formel 0,69 dpt; Kane-Formel für Keratokonus, 0,49 dpt; SRK/T 0,56 dpt; Haigis 0,72 dpt; Holladay 1 0,71 dpt und Hoffer Q 0,87 dpt. Bei der Barrett True‑K Formel mit gemessener posteriorer cornealer Power, SRK/T‑Formel und Kane-Formel für Keratokonus ergab sich ein Vorhersagefehler innerhalb von +/- 0,50 dpt. in 87,5%, 59,4% und 53,1%.
Keratokonus-spezifische Formeln zur IOL-Kalkulation zeigten durchschnittlich einen geringeren Fehler in der Zielrefraktion als konventionelle Formeln. Am besten schnitt die Barrett True-K-Formel mit gemessener posteriorer cornealer Power ab. (ak)