ALICANTE (Biermann) – Eine spanische retrospektive Multicenter-Fallstudie untersuchte Veränderungen in Keratokonus-Hornhäuten nach Implantation intracornealer Ringsegmente (ICRS), bei denen nach mehr als zwei Jahren eine Explantation der Ringsegmente aufgrund einer späten Extrusion durchgeführt werden musste.
Eingeschlossen wurden 23 Hornhäute mit Keratokonus, bei denen vor zwei oder mehr Jahren ICRS implantiert und aufgrund einer Extrusion wieder explantiert wurden. Im Rahmen der Studie wurden Visus sowie refraktive, topographische, pachymetrische und aberrometrische Daten analysiert.
Das mittlere Zeitintervall lag bei fünf Jahren. Nach Explantation näherten sich die topographischen Ergebnisse dem Baseline-Level nach Explantation an (Kmax 48,97 +/- 3,47 dpt. vor Implantation, 47,60 +/- 3,67 dpt. nach Explantation, P = 0,374). Vor Extrusion der ICRS fand sich eine signifikante Verschlechterung des refraktiven Zylinders (‒2,54 +/- 3,40 dpt. nach Implantation und ‒3,96 +/- 1,72 vor Extrusion, P < 0,05). Hauptfaktor vor Implantation waren Keratokonusgrad, Keratometrie-Werte und Visus. Nach ICRS-Implantation waren der refraktiver Zylinder, der korrigierte Fervisus und der unkorrigierte Fernvisus die wichtigsten Komponenten. Corneale Aberrationen waren Hauptfaktoren in der Prä-Explantations-Analyse.
Die ICRS konnten in allen Fällen sicher explantiert werden.
Möglicherweise könnte eine signifikante Astigmatismus-Veränderung als prognostischer Faktor für eine drohende Extrusion eines Ringsegmentes genutzt werden, so die Autoren. (ak)