BOSTON (Biermann) – Laut neuen Forschungsergebnissen einer Arbeitsgruppe aus den USA besitzen Patienten mit allergischer Rhinitis (AR) ein deutlich höheres Risiko für einen Keratokonus als Patienten ohne AR. Im Hinblick auf die Ergründung eines möglichen kausalen Zusammenhangs müsse aber weiter geforscht werden, schreiben die Studienautoren. Auch gelte es noch, das Kosten-Nutzen-Verhältnisses eines frühen Screenings mit Verfahren wie der Hornhauttopographie in diesem Zusammenhang zu bewerten.
Die Wissenschaftler um Erstautorin Dr. Jui-En Lo von der Perelman School of Medicine an der University of Pennsylvania hatten in den Datenbanken PubMed, Web of Science und in der Cochrane Library nach Beobachtungsstudien gesucht, in denen die Anzahl der Patienten mit und ohne Keratokonus sowie die Anzahl der Patienten mit Keratokonus mit oder ohne AR-Diagnose angegeben wurde. Anhand einer bivariaten Metaanalyse berechneten die Forschenden gepoolte Odds Ratios (ORs) für Keratokonus bei Patienten mit bzw. ohne AR. Zur Validierung der Ergebnisse führte man außerdem eine Sensitivitätsanalyse unter Verwendung der in den eingeschlossenen Studien berichteten angepassten ORs durch.
Die Metaanalyse umfasste schließlich 7 Studien mit insgesamt 775.574 Teilnehmenden, von denen 29.082 an einem Keratokonus litten. Die gepoolte ORs für Keratokonus bei Patienten mit AR beziffern die Wissenschaftler auf 1,71 (95%-KI 1,36–2,15; p<0,001; I2=96%), die gepoolte adjustierte OR betrug 1,72 (95%-KI 1,23–2,40; p=0,001; I2=97%).
(ac)