GENT (Biermann) – Anhand einer retrospektiven Analyse von Patientenakten wurden Patienten mit Keratokonus identifiziert, welche sich in zwei Augenkliniken in Antwerpen und Gent zwischen Juni 2013 und Februar 2018 vorstellen. Untersucht wurden die Patientenakten von insgesamt 399 Patienten (722 Augen).
Das mittlere Alter der Patienten lag bei 24,7 +/- 6,5 Jahre. Der durchschnittliche Kmax lag bei 51 +/- 5,2 dpt. am besseren und 58,4 +/- 9,6 dpt am schlechteren Auge. Bei Erstdiagnose wiesen 233 Augen (32,2%) eine Hornhautdicke von unter 450 µm und 51 Augen (7,1%) eine Hornhautdicke von weniger als 400 µm auf.
Bei Verlaufskontrolle nach sechs Monaten waren 58% der Patienten mit speziellen Kontaktlinsen versorgt.
Insgesamt 199 Augen (27,6%) erhielten im Verlauf ein corneales Crosslinking. Ein Patient musste sich bei Kontaktlinsenintoleranz und schlechtem Visus einer Hornhauttransplantation am schlechteren Auge unterziehen.
Trotz guter Diagnosemöglichkeiten werde der Keratokonus immer noch in einem späten Stadium diagnostiziert, schlussfolgerten die Autoren. Eine frühere Diagnose würde den Nutzen des cornealen Crosslinkings verbessern. Es seien weitere Studien notwendig, um Screening-Strategien und ein kosteneffizientes Screening-Programm zu entwickeln. (ak)