GENT (Biermann) – Keratokonuspatienten benötigen eine gute und passende Kontaktlinsenversorgung zur visuellen Rehabilitation. Eine kürzlich veröffentlichte prospektivem interventionelle Studie aus Belgien untersuchte den Einfluss von Minisklerallinsen auf Visus und visuelle Funktionen bei Patienten mit Keratokonus. Ausgeschlossen wurden Patienten unter 18 Jahre sowie Patienten mit einer refraktivchirurgischen Eingriff oder Hornhauttransplantation in der Vorgeschichte. Den Patienten wurden Mini-Misa-Linsen, Senso Minisklerallinsen oder Zenlens Minisklerallinsen angepasst. Analysiert wurde der sklerallinsenkorrigierte Visus und die visusassoziierte Lebensqualität (National Eye Institute Visual Functioning Questionnaire (NEI VFQ-39)).
Bei den eingeschlossenen 89 Augen von 50 Keratokonus-Patienten lag der mediane Baseline-Visus mit vorhandener Korrektion bei 0,22 logMAR (0,02–1,04). Die Anpassung von Minisklerallinsen führte zu einer statistisch signifikanten Visusbesserung (Median 0; P < 0,0001). Nach sechs Monaten hatten 11 Patienten (22%) das Tragen von Minisklerallinsen beendet. Meistens wurden hierfür Probleme mit der Handhabung der Linsen geltend gemacht (7 Patienten). Von den 39 Patienten, welche die Sklerallinsen weiterhin nutzten, trugen 33 Patienten (84,6%) ihre Linsen für bis zu 12 Stunden pro Tag. Der NEI-VFQ-Score zeigte für diese Patienten eine signifikante Verbesserung von visuellen Funktionen und sozioemotionalen Scores (P < 0,0001).
Minisklerallinsen können somit Visus und Lebensqualität von Keratokonus-Patienten verbessern – zumindest dann, wenn die Patienten die Handhabung der Linsen beherrschen. (ak)