CLEVELAND (Biermann) — Ein subklinischer Keratokonus ist oft schwer zu erkennen. Eine amerikanische retrospektive Querschnittsstudie befasste sich nun mit den Möglichkeiten einer Früherkennung anhand von automatisierten Epitheldickenmessungen. Hierbei wurden die Messungen von Augen mit subklinischem Keratokonus (SKC) verglichen mit den Epitheldickemustern bei Keratokonusaugen (KC) und einer Kontrollgruppe.
In die Analyse wurden 200 Augen von 200 Patienten eingeschlossen. Darunter fand sich eine Gruppe bestehend aus 100 Kontrollaugen von 100 Patienten mit beidseitig normaler Hornhauttopographie/Tomographie und Spaltlampenuntersuchung (Kontrollen). Eine weitere Gruppe bestand aus 50 Augen von 50 Patienten mit SKC. In die dritte Gruppe wurden 50 Augen von 50 Patienten mit KC eingeschlossen. Die Epithelkartierung wurde mit Hilfe der optischen Kohärenztomographie des Vorderabschnitts (AS-OCT) durchgeführt (Avanti RTVue XR, Optovue). Anhand von AUROC-Kurven (Area under the receiver operating characteristic) wurde die allgemeine Unterscheidungsgenauigkeit der signifikanten Testparameter bestimmt und die Sensitivität und Spezifität der einzelnen Parameter berechnet.
In keinem der regionalen OCT-Epitheldickenparamenter fanden sich Unterschiede zwischen Kontroll- und SKC-Gruppe. Unter den relationalen Epitheldickenmetriken erreichten nur die Unterschiede zwischen den superonasalen und inferotemporalen (SN-IT) Werten statistische Signifikanz zwischen den Kontroll- und SKC-Gruppe (-0,81 μm versus 0,41 μm). Aber auch hiermit war die Differenzierung der Gruppen nur begrenzt möglich (AUROC = 0,68). Allerdings unterschieden sich die meisten Stromadickenwerte signifikant zwischen SKC und Kontrollen.
Epitheldickenmuster eignen sich nicht als primäres Instrument zur Identifizierung von subklinischem Keratokonus. Scheimpflug-Metriken und regionale Stromadickenwerte übertrafen die epithelialen Metriken bei der Unterscheidung von SKC- und KC-Augen von den Kontrollen deutlich. Die Epithelmetrik scheint also deutlich weniger empfindlich für die Erkennung des subklinischen Keratokonus bei frühen Krankheitsmanifestationen zu sein als gedacht. (ak)
Keratokonus
Epitheldickenmuster eignen sich nicht zur Identifikation eines subklinischen Keratokonus
4. Juni 2025
Autoren: Dutra B et al.
Korrespondenz: randlej@ccf.org
Studie: Epithelial Mapping Efficacy for Subclinical Keratoconus Identification
Quelle: Am J Ophthalmol. 2025 Jun:274:209-220
Web: https://doi.org/10.1016/j.ajo.2025.02.042
