Kera­to­konus

Epitheldickenmuster eignen sich nicht zur Identifikation eines subklinischen Keratokonus

4. Juni 2025

CLEVELAND (Bier­mann) — Ein subkli­ni­scher Kera­to­konus ist oft schwer zu erken­nen. Eine ameri­ka­ni­sche retro­spek­ti­ve Quer­schnitts­stu­die befass­te sich nun mit den Möglich­kei­ten einer Früh­erken­nung anhand von auto­ma­ti­sier­ten Epithel­di­cken­mes­sun­gen. Hier­bei wurden die Messun­gen von Augen mit subkli­ni­schem Kera­to­konus (SKC) vergli­chen mit den Epithel­di­cke­mus­tern bei Kera­to­konus­au­gen (KC) und einer Kontrollgruppe.
In die Analy­se wurden 200 Augen von 200 Pati­en­ten einge­schlos­sen. Darun­ter fand sich eine Gruppe bestehend aus 100 Kontroll­au­gen von 100 Pati­en­ten mit beid­sei­tig norma­ler Hornhauttopographie/Tomographie und Spalt­lam­pen­un­ter­su­chung (Kontrol­len). Eine weite­re Gruppe bestand aus 50 Augen von 50 Pati­en­ten mit SKC. In die dritte Gruppe wurden 50 Augen von 50 Pati­en­ten mit KC einge­schlos­sen. Die Epithel­kar­tie­rung wurde mit Hilfe der opti­schen Kohä­renz­to­mo­gra­phie des Vorder­ab­schnitts (AS-OCT) durch­ge­führt (Avanti RTVue XR, Opto­vue). Anhand von AUROC-Kurven (Area under the recei­ver opera­ting charac­te­ristic) wurde die allge­mei­ne Unter­schei­dungs­ge­nau­ig­keit der signi­fi­kan­ten Test­pa­ra­me­ter bestimmt und die Sensi­ti­vi­tät und Spezi­fi­tät der einzel­nen Para­me­ter berechnet.
In keinem der regio­na­len OCT-Epithel­di­cken­pa­ra­men­ter fanden sich Unter­schie­de zwischen Kontroll- und SKC-Gruppe. Unter den rela­tio­na­len Epithel­di­cken­me­tri­ken erreich­ten nur die Unter­schie­de zwischen den supe­ro­nasa­len und infero­tem­po­ra­len (SN-IT) Werten statis­ti­sche Signi­fi­kanz zwischen den Kontroll- und SKC-Gruppe (-0,81 μm versus 0,41 μm). Aber auch hier­mit war die Diffe­ren­zie­rung der Grup­pen nur begrenzt möglich (AUROC = 0,68). Aller­dings unter­schie­den sich die meis­ten Stroma­di­cken­wer­te signi­fi­kant zwischen SKC und Kontrollen.
Epithel­di­cken­mus­ter eignen sich nicht als primä­res Instru­ment zur Iden­ti­fi­zie­rung von subkli­ni­schem Kera­to­konus. Scheim­pflug-Metri­ken und regio­na­le Stroma­di­cken­wer­te über­tra­fen die epithe­lia­len Metri­ken bei der Unter­schei­dung von SKC- und KC-Augen von den Kontrol­len deut­lich. Die Epithel­me­trik scheint also deut­lich weni­ger empfind­lich für die Erken­nung des subkli­ni­schen Kera­to­konus bei frühen Krank­heits­ma­ni­fes­ta­tio­nen zu sein als gedacht. (ak)

Autoren: Dutra B et al.
Korrespondenz: randlej@ccf.org
Studie: Epithelial Mapping Efficacy for Subclinical Keratoconus Identification
Quelle: Am J Ophthalmol. 2025 Jun:274:209-220
Web: https://doi.org/10.1016/j.ajo.2025.02.042

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